1. Mai: Demo von Gladbach nach Rheydt

Mönchengladbach

1. Mai: Demo von Gladbach nach Rheydt | Fotos: Werner Erkens

Anlässlich des 1. Mai rief der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einem Demonstrationszug vom Gewerkschaftshaus in MG hin zum Rheydter Marktplatz auf.

Lautstark und kämpferisch erreichten mehr als 200 Demonstranten den Marktplatz, wo eine Bühne für die Redner bereit stand. Zahlreiche Infostände rund um das Thema ARBEIT waren aufgebaut und luden die Besucher zu Gesprächen ein.

Patrick Stock, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Mönchengladbach, führte in das Thema ein: Heute ist unser Tag! Heute ist der Tag der Arbeit. Heute stehen wir hier in Mönchengladbach solidarisch Seite an Seite mit klaren Zielen: Gute Arbeit für alle, bezahlbares Wohnen und Frieden in unserer Welt!"  Und weiter: "Wo Krieg herrscht, gibt es keine Tarifverhandlungen, keine Mitbestimmung, keine sicheren Arbeitsplätze. Ohne Frieden keine stabilen Arbeitsbedingungen."

Mehrere Redner gaben sich kämpferisch im Anliegen für gute Arbeitsplätze, sichere Jobs und für den 8-Stunden-Tag. Deshalb, so die Devise: "Hände weg vom Arbeitszeitgesetz". Gemeinsam sprach man sich gegen Lohndumping aus. Deshalb riefen die Teilnehmer gemeinsam aus: "Wir brauchen das Tariftreuegesetz - JETZT!"

Die LINKE machte ebenfalls lautstark auf sich aufmerksam: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Kohle klaut!" Unter den teilnehmenden Vereinen und Bündnissen mit ihren bunten Infoständen seien besonders das Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach und das Bündnis für Menschenwürde und Arbeit zu nennen. Ebenfalls dabei: CDU, SPD, GRÜNE, DIE LINKE, Franjo Schiller als Einmannbetrieb der ÖDP, zahlreiche weitere Stände, darunter auch die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB).

Ein Grußwort sprach Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der sich im Demozug in vorderster Reihe befand. Für Heinrichs war klar: "Man darf sich an Arbeitsplatzabbau nicht gewöhnen." Und: "Man muss von seiner Arbeit leben können. Gute Arbeit bedingt gutes Einkommen." Die Mitarbeiter seien unsere größten Schätze, denn dadurch entstehe erst die Wertschöpfung die die Unternehmen brauchen. "Hier in Mönchengladbach wollen wir die Standortbedingungen verbessern. Dabei spielen die Gewerkschaften eine große Rolle." Heinrichs dankte den Gewerkschaften für ihre wertvolle Arbeit. Sein Aufruf an diesem Morgen zu guter Letzt: "Der Kampf für unsere Demokratie bleibt wichtig."

Aus Nürnberg angereist war der Redner Martin Burkert, Bundesvorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Burkert gab sich nicht nur kämpferisch, sondern auch selbstkritisch: "Es ist klar: bei vielen Menschen scheint das Vertrauen in unsere Demokratie ins Wanken geraten zu sein. Es ist auch an uns, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Und wo gelingt das besser also dort, wo wir den größten Teil unserer Lebenszeit verbringen und unseren Lebensunterhalt verdienen? Am Arbeitsplatz! Mitbestimmung ist kein Privileg. Mitbestimmung ist ein Grundrecht. Und: ein demokratisches Versprechen."

Klartext sprach Martin Burkert zu Arbeitszeiten: "Der 8-Stunden-Tag soll gekippt werden. Und das heißt im Klartext: Tagesarbeitszeiten von bis zu 13 Stunden. Wer das vorschlägt, hat das Gespür für die Lebenswirklichkeit von Millionen von Menschen längst verloren. 13 Stunden. Wer das fordert, gehört nicht an den Verhandlungstisch, sondern zur Nachschulung in Arbeitsmedizin." Und emotional: "So lange in Mönchengladbach der Aufzug im Bahnhof öfter stillsteht als eine Rakete der NASA, brauchen wir kein Raumfahrtministerium - sondern eine Regierung mit Bodenhaftung."



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