Ingrid Glattback hatte mit ihrem Mann 1988 den großen Tanzverein TSC Rheindahlen mit ins Leben gerufen, sich aber 2002 getrennt, da die Vorstellungen von den Aufgaben eines Vereins auseinandergingen. Statt nur Geld und Leistung im Auge zu haben, hatte sie eher das Bedürfnis, einen Club für alle Leute anzubieten, wo jeder sich wohlfühlt, angenommen wird und dazugehört. Gerade für ältere Menschen ist Bewegung äußerst wichtig und auch gut für die Konzentration. Jeder kann so viel machen, wie es der Körper zulässt. So sind auch Menschen mit Einschränkungen willkommen.
Für den Neustart musste natürlich zuerst einmal ein Raum gefunden werden. Durch einen glücklichen Zufall wurde der Saal von Broich-Peel angeboten. Er ist zwar wesentlich kleiner als zuvor, aber Ingrid Glattback hat es versucht, und inzwischen fühlen sich alle ganz wohl dort. Ein Korkboden lag bereits, der sich gut zum Tanzen eignet. Vieles musste renoviert werden, um dem „Charme der 70-er Jahre“ zu entfliehen. Da Ingrid Glattback auch künstlerisch aktiv ist, dekorieren viele ihrer Bilder die Wände.
Angefangen hat es mit einer Damengruppe, Tänze in der Reihe. Eine Kindergruppe kam dazu und nach dem ersten Jahr etablierten sich auch die verschiedenen Tanzgruppen, die innerhalb der Woche an verschiedenen Tagen trainieren, tanzen und Spaß haben. Teilnehmer/innen auch aus Düsseldorf, Aachen oder Kerpen finden den Weg nach Broich-Peel. Neben den Übungs-Partys, Weihnachts- und Silvesterfeiern oder Karnevalsfeten, bietet Ingrid Glattback auch Museumsbesuche, Reisen nach England oder Malkurse an - es ist immer was los.
Etwas experimentiert werden musste auch, weil Solotanzen gefragt war, denn der größere Teil der Tanzfreudigen sind nun einmal Frauen. Heute gibt es zwei Line-Dance Gruppen, die ihr Können auch den begeisterten Gästen vorführten. Die Boogie-Woogie-Gruppe (Work-Shop) glänzte ebenfalls mit ihrer Tanzeinlage. Neben den vielen Glückwünschen zur Feier des Tages hatten sich die Mitglieder des Vereins für Ingrid Glattback auch einiges ausgedacht wie Gesangseinlagen und das Stück „Engel und Teufel“.
Bei Kaffee, Kuchen und Sekt war dann die Tanzfläche für alle eröffnet. Bewundernswert wie die inzwischen 95-jährige Japanerin Hisako auch heute noch anmutig und elegant über die Tanzfläche schwebt.
