Chor- und Orchesterkonzert in Rheydter Marienkirche begeistert gefeiert

Mönchengladbach

Fotos: © Ralf Krawietz

BachChor Mönchengladbach beeindruckt mit selten aufgeführten Oratorien

Mit minutenlang stehenden Beifallsbekundungen feierte das Publikum in der voll besetzten Marienkirche im Zentrum von Rheydt am vergangenen Sonntagnachmittag die Darbietungen des BachChor Mönchengladbach und seiner Leiterin, Stephanie Borkenfeld-Müllers, des Bachorchesters Mönchengladbach sowie der vier Solisten.

Als Vorsitzende des Chores begrüßte Eva Kenkenberg zu Beginn die anwesenden Gäste. Pfarrer Manfred Riethdorf spannte mit einfühlsamen Worten den theologischen Bogen vom Ostergeschehen bis zur Himmelfahrt Jesu und wie es der große Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach verstanden hat, den Jahrtausende alten biblischen Bericht in seinen Kompositionen klangvoll umzusetzen.

Doch zunächst galt es, das vorgesehene Programm kurzfristig umzustellen, da der Soloflötist der Niederrheinischen Sinfoniker, Dario Portillo, für eine erkrankte Kollegin eine weitere terminliche Verpflichtung im Stadttheater übernehmen musste und somit nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stand. So wurde das Himmelfahrtsoratorium BWV 11 dem Osteroratorium BWV 249 vorangestellt.

Bereits im Eingangschor „Lobet Gott in seinen Reichen“ wurde klar, mit welcher Leichtigkeit und klarer Diktion der Chor die Oratorien gestaltete. Der BachChor, der derzeit aus 34 ambitionierten Sängerinnen und Sängern besteht, zeigte sich bestens vorbereitet! Einfühlsam begleitet vom BachOrchester, in guter Absprache zwischen Konzertmeisterin Chisato Yamamoto und Chordirektorin Stephanie Borkenfeld-Müllers.

Dies zeigte sich auch in der Aufführung des 5. Brandenburgischen Konzertes, in dem die vielseitige Musikerin Borkenfeld-Müllers den technisch anspruchsvollen Cembalopart selbst übernahm. Eine Konzertbesucherin fasste zusammen: „Das klang wie feinperlender und prickelnder Champagner.“ Konzertmeisterin Yamamoto und Flötist Portillo waren in den weiteren Solopartien zu hören. Orchester und Solisten erhielten einen begeisterten Applaus von Seiten des Publikums!

Das Solistenquartett war herausragend besetzt. Evelyn Zieglers schlanker und hoher Sopran nahm mühelos die schwierigsten Koloraturen. Altistin Jessica Meffert bezauberte mit ihrer warmen, sicher geführten Stimme. Henning Jendritza, der unter anderem beim Leipziger Bachfest zu Gast war, führte seine klare Tenorstimme souverän durch Rezitative und Arien. Bassist Joel Urch stand dem mit seiner Stimme keineswegs nach und meisterte klangschön selbst diffizilste Passagen.

Zum Abschluss eines zweistündigen hochkarätigen Konzerts gab es Blumen für die Aufführenden und langanhaltenden Applaus aus den Reihen eines dankbaren Publikums, das einen großen Konzertnachmittag erleben durfte.

Eine ältere Dame im Publikum brachte es auf den Punkt, indem sie ihrer Nachbarin während des Konzertes zuflüsterte: „Das ist himmlische Musik! Wenn wir solche Klänge eines Tages im Himmel hören, dürfen wir uns jetzt schon darauf freuen!“

Hoch motiviert geht der BachChor neue Herausforderungen an: am Freitag, 14. Juni, wird dem Chor die Ehre zuteil, im Rahmen des diesjährigen Leipziger Bachfestes die Motette in der Thomaskirche Leipzig zu singen, in unmittelbarer Nähe des Grabes von Johann Sebastian Bach.

Darüber hinaus wagt der Chor neue Wege in der Konzeption seiner Programme: Bach trifft Jazz! Gesungene Choräle und Chöre aus den Kantatenwerken Bachs werden von einem Jazztrio thematisch aufgegriffen und in ein anderes Gewand gekleidet. Zu hören ist das Konzert am Sonntag, 8. September 2024, in der Evangelischen Kirche Mönchengladbach-Odenkirchen.

Mit der Aufführung des Bachschen Weihnachtsoratoriums am 3. Advent in der St. Annakirche Windberg beschließt der BachChor Mönchengladbach sein Konzertjahr: „Jauchzet, frohlocket!“



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