Ein besonderer Abend mit Hendrik Wüst

Mönchengladbach

Fotos: Werner Erkens

Am Montag, 13. Januar 2025, lud die CDU NRW zu einem besonderen Abend mit dem Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Hendrik Wüst in den Gasthof Loers ein.

Ein besonderer Abend - das sahen wohl auch die Gäste so, denn ca. 400 Besucherinnen und Besucher füllten den Saal gut. Die Stimmung war locker und gelöst und doch war man gespannt: wie würde sich der "Landesvater" präsentieren?

Bevor Wüst den Saal betrat, nutzte Dr. Günter Krings die Gelegenheit, sich und die Ziele der CDU im Bund darzustellen. Krings, ansonsten als ruhiger und sachlicher Mensch bekannt, "brannte" an diesem Abend - für die Themen der CDU und für einen politischen Richtungswechsel in der Bundespolitik.

Krings erwartet einen kurzen und knackigen Wahlkampf. Und: "So gut die Stimmung hier im Saal ist - so schlecht ist sie leider in unserem Land!" Kapital fließe aus Deutschland ab, Arbeitsplätze würden ins Ausland verlagert. Wer glaube, das betreffe ihn nicht, täusche sich, denn: "Ohne stabile Wirtschaft keine stabilen Renten!" Dazu kommt, so Krings, dass die Arbeitnehmer zu hohe Abgaben und Steuern zahlen. Wenn schon ein Facharbeiter den Spitzensteuersatz zahle, dann sei das falsch und müsse sich ändern.

Zudem ist Dr. Günter Krings der festen Meinung, dass man aus der jetzigen Krise keinesfalls mit weniger Arbeit herauskomme. Krings legt den Finger weiter in Wunden: die Bürokratie erdrücke unsere Wirtschaft. Das neue Heizungsgesetzt: für das Klima habe das Gesetz bisher nichts gebracht. Zum Thema Migration: "Wir müssen über das Thema mit Respekt aber auch mit Klarheit sprechen. Wir brauchen einen Neustart beim Thema Migration." Zum Thema Sicherheit ist für Günter Krings klar: "Computeradressen müssen so abgespeichert werden können und dürfen, dass wir Fälle von Kindesmissbrauch sicher aufklären können."

Die Zeit rinnt - wir nähern uns 20.30 Uhr. Der Ministerpräsident betritt den Saal und zieht durch den Mittelgang ein. Der Beifall ist groß.

Moderatorin Andrea Franken, am Niederrhein zu Hause, wird durch den Abend führen und Hendrik Wüst Fragen stellen. Ein wenig erinnert die Moderatorin an Ina Müller. Die trinkt auch gerne mit ihren Gästen ein Bier und sammelt hinterher Bierdeckel ein. So sollte es auch an diesem Abend kommen.

Zunächst aber ermöglicht Andrea Franken durch ihre Fragen, den Ministerpräsidenten auch ein wenig privat kennenzulernen. Es wird klar: Politiker sind normale Menschen. Beispiel: Wüst nutzte eine Terminlücke im Vorfeld, um seiner dreijährigen Tochter eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Und dann gings schnell nach MG: "Weil ich Kinder habe, bin ich weder ein besserer Politiker noch ein besserer Vater - aber du hast noch mal eine andere Perspektive!"

Wir erfahren viel über den Menschen Hendrik Wüst. Er war Sternsinger, Messdiener, Kinderprinz. In seiner Kindheit stand wenig Fernsehen und viel Draußen auf dem Plan. Sportlich war er im Handball aktiv: "In einem Mannschaftsgefüge zu sein - das war super."

Die Homestory gerät ein wenig lang, bevor Andrea Franken dann doch politische Themen anschneidet. Der Ministerpräsident ist überzeugt: "Politik macht auch Fehler. Aber: in den letzten 75 Jahren sind die Grundentscheidungen richtig getroffen worden. … Im Moment läuft nicht alles richtig."

Von Friedrich Merz ist Hendrik Wüst total überzeugt: "Wenn der etwas sagt, dann gilt das auch. Merz taktiert nicht sondern ist klar und verbindlich."

Es gibt eine Verschnaufpause für die Gäste. Nicht für Wüst. Der nutzt die Gelegenheit für das Gespräch mit den Menschen im Saal - Auge in Auge. Währenddessen sind die Security-Mitarbeiter besonders wachsam.

Im zweiten Teil werden Fragen beantwortet, die die Gäste auf Bierdeckel geschrieben haben. Eine Frage musste gestellt werden: "Wie schaffen Sie es, so geräuschlos mit den Grünen in NRW zusammenzuarbeiten?" "Wir haben uns eine bodenständige Art der Arbeit erhalten. Probleme lösen wir intern. Wir fahren gut damit!" Dann gibt es aber doch noch einen Nachsatz: "Es ist nicht Liebe für immer - sondern eine Verabredung auf Zeit." Applaus auf offener Szene.

Die Gäste scheinen sich an Grün abzuarbeiten: "Können Sie sich einen Wirtschaftsminister Habeck vorstellen?" "Das möchte ich mir nicht vorstellen. Ich möchte mir einen politischen Richtungswechsel vorstellen, damit Arbeitsplätze wieder sicher werden."

Eine weitere Frage: "Was verbindet Sie mit Dr. Günter Krings?" "Er ist ein Riesentyp - nicht nur körperlich." Er habe Krings Ende der 90er kennen und schätzen gelernt. Krings gehöre zu den wenigen Menschen, die für Wüst ein guter Ratgeber seien.

Als Ministerpräsident Hendrik Wüst gegen Ende der Veranstaltung von der Bühne kommt, ist er noch lange nicht am Wagen, der ihn nach Hause bringen wird. Die Menschen nutzen die Möglichkeit ein kurzes persönliches Wort mit dem 1. Bürger ihres Bundeslandes zu wechseln.



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