Generalmusikdirektor Mihkel Kütson steht in diesem Ambiente mit präzisem und klar strukturiertem Dirigat dem auf annähernd 100 Ausführende aufgestockten Orchester der Niederrheinischen Sinfoniker vor. MAHLER 3 beginnt!
„Meine Symphonie wird etwas sein, was die Welt noch nicht gehört hat! Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, das man vielleicht im Traume ahnt! Ich sage Dir, mir ist manchmal selbst unheimlich zumute bei manchen Stellen, und es kommt mir vor, als ob ich das gar nicht gemacht hätte“, schreibt der Komponist an Anna Bahr-Mildenburg, mit der er eine Zeitlang liiert war, im Sommer 1896.
Und so erleben die beinahe 800 Besucherinnen und Besucher über 100 Minuten ein Werk, das tatsächlich alle Grenzen sprengt. „Symphonie heißt mir eben“, so Mahler, „mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.“ Und eben diese Welt erschafft er in seinem Komponierhäuschen am österreichischen Attersee mit seiner Musik. Ein gigantischer musikalischer Kosmos, eingebettet in sechs Sätze, die er zunächst überschrieben hatte mit „Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein“, „Was mir die Blumen auf den Wiesen erzählen“, „Was mir die Tiere im Wald erzählen“, „Was mir der Mensch erzählt“, „Was mir die Engel erzählen“ und „Was mir die Liebe erzählt“. Wenn Gustav Mahler auch später diese Bezeichnungen wieder zurücknahm, stellen sie doch eine gute Verständnisbrücke zu den einzelnen Sätzen her.
Eindrucksvoll die grandiose Orchesterleistung in allen Instrumentengruppen, berührend das von Ferne erklingende Posthorn im dritten Satz, stimmschön der Mädchen- und Frauenchor in ihrer Wiedergabe einer Sequenz aus „Des Knaben Wunderhorn“, Klangerlebnisse auf höchstem Niveau von der ersten bis zur Schlussminute.
Am Ende eines großartigen Konzertabends minutenlanger, stehend erfolgter Applaus mit Bravo-Rufen. Und draußen vor dem Hangartor unter blauem Nachthimmel die hell illuminierte „Tante Ju“, unter der Cockpithaube vermeintlich lächelnd? Auch ihr wird Mahlers großes Werk gefallen haben!
Gustav Mahlers 3. Sinfonie begeistert Publikum im Mönchengladbacher Hugo Junkers-Hangar
Mönchengladbach
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