Jeder habe diesen Krieg satt und möchte ihn beenden, sagt ein Insider. Registrieren wir den Krieg noch? Oder fühlen wir uns nicht betroffen, da er „weit weg von uns“ stattfindet? Wir haben Menschen bei uns aufgenommen, die Krieg und Flucht ausgesetzt waren und sich in einem fremden Land, in einer fremden Stadt neu zurechtfinden und organisieren müssen. Geflüchtete Kinder und Jugendliche werden an unseren Schulen unterrichtet. Welchen Ängsten und Belastungen sind sie ausgesetzt, auch wenn man ihnen das nicht ansieht? Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge Mönchengladbach in Trägerschaft des SKM Rheydt e.V. richtet sich an geflüchtete Menschen ab achtzehn Jahren, die sich in Mönchengladbach und Umgebung aufhalten, und bietet Hilfen an.
Der ukrainische Präsident erwartet von den Staaten Europas maximale Hilfe und hofft auf Gehör. Russische Angriffe zielen auf ukrainische Hafenstädte und auf Schiffe, die nach der Kündigung des Getreide-Abkommens Getreide geladen haben und Richtung Westen ausführen. Auch zu uns. Das Mehl für unsere Brötchen stammt nicht aus Getreide, das vor unseren Haustüren geerntet wurde.
Wie löst man Probleme, wenn man sich nach wie vor unversöhnlich gegenüber steht, alte und neue Rechnungen begleicht und niemand einlenkt? Wie löst man Probleme, wenn Diskotheken und Bars in Kiew weiter als Geheimtipp für Partytouristen auch aus Deutschland gelten?
Von Papst Franziskus ist man in der Ukraine „tief enttäuscht“. Zu einer Veranstaltung russischer, katholischer Jugendlicher hatte ihnen Franziskus in einer Botschaft übermittelt, nicht zu vergessen, Erben eines großen Russlands zu sein; Erben eines Russlands der Heiligen und Könige. Das Oberhaupt der ukrainischen, katholischen Kirche beklagte, diese Sätze hätten Unverständnis und Schmerz hervorgerufen. Sind Christen nicht bereit, Wege zum Frieden zu ebnen?
Der ukrainische Außenminister ruft Deutschland zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern auf. Sie würden dazu beitragen, den Krieg früher zu beenden. Dass Marschflugkörper „unversehens“ auf russisches Territorium abgefeuert werden und russische Vergeltung provozieren könnten, wird verschwiegen.
Besteht trotz allem Hoffnung auf Friede? Friede könne nicht verordnet werden; er komme durch Verständigung zustande, sagt ein arabischer Spruch. „Friede muss man wollen, nicht ständig an ihm zweifeln.“ Haben die am Ukraine-Konflikt beteiligten Parteien die Mahnung des französischen Politikers Aristide Briands verstanden? Sind sie bereit, entsprechend zu handeln? Verstehen wir, dass es auch um uns geht? Es betrifft nicht nur unsere Brötchen.
IMMER NOCH KRIEG
Mönchengladbach
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