Offener Brief der Grünen MG an NRW-Minister Karl-Josef Laumann

Mönchengladbach

pixabay

Auftrags der GRÜNEN MG, schreiben die Vorstandssprecher Ilka Bresges und Karsten Daskalakis wie folgt:

An Herrn Minister Karl-Josef Laumann
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen Fürstenwall 25 40219 Düsseldorf

Offener Brief zum geplanten Wegfall der Senologie am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt

Sehr geehrter Herr Minister Laumann,

mit großer Sorge nehmen wir als Vorstandssprecher/innen des Kreisverbands Mönchengladbach von Bündnis 90/Die Grünen die Entscheidung Ihres Hauses zur Kenntnis, die Senologie am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt künftig nicht mehr im Landeskrankenhausplan zu berücksichtigen.

Diese Maßnahme hätte gravierende Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen in unserer Stadt. Die Einrichtung ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert – ein objektiver Nachweis hoher medizinischer Qualität. Seit Jahren vertrauen betroffene Frauen auf dieses spezialisierte Angebot in einer für sie extrem belastenden Lebenssituation.

Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Elisabeth-Krankenhauses, Bernd Meisterling-Riecks, betont: „Seit vielen Jahren entscheiden sich Patientinnen nach der Diagnose einer bösartigen Brusterkrankung – in einer für sie extrem belastenden Ausnahmesituation – ganz bewusst für das hochwertige medizinische Angebot des renommierten Brustzentrums am Eli. Es ist nicht hilfreich, ihnen diese individuelle Wahlmöglichkeit zu nehmen, indem bewährte Strukturen zerschlagen werden.“

Zudem stellt das Verwaltungsgericht Düsseldorf in seinem Eilbeschluss klar: Die derzeitige Entscheidung Ihres Ministeriums ist rechtswidrig; der Versorgungsauftrag bleibt bestehen. Umso unverständlicher ist es für uns, dass Patientinnen aktuell dennoch nicht mehr an das Elisabeth-Krankenhaus überwiesen werden – mit Verweis auf eben jenen entfallenen Auftrag, der laut Gericht gar nicht entfallen ist. Dieses widersprüchliche Vorgehen gefährdet Vertrauen, Versorgungssicherheit und die Gesundheit der Betroffenen.

Wie unsere Fraktionssprecherin im Stadtrat, Melissa Kunkel-Laws, zutreffend formuliert: „Die Senologie in Rheydt verfügt nicht nur über nachgewiesene Expertise, sondern auch über das Vertrauen vieler Betroffener. Diese Strukturen mutwillig zu zerschlagen, gefährdet die Qualität, Erreichbarkeit und Menschlichkeit der onkologischen Versorgung in unserer Stadt.“

Vor diesem Hintergrund fordern wir:

  • Den dauerhaften Erhalt der Senologie am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
  • Die Rücknahme der Streichungsentscheidung
  • Ein Moratorium für die Umsetzung der Krankenhausreform, bis regionale Versorgungskonzepte patientinnenzentriert und praxisnah überarbeitet wurden

Wir appellieren an Sie, sich der politischen Verantwortung zu stellen. Onkologische Versorgung ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Eine moderne Gesundheitspolitik muss sich an den realen Bedürfnissen von Patientinnen orientieren – nicht an abstrakten Zentralisierungsmodellen.

Für ein persönliches Gespräch stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ilka Bresges    Karsten Daskalakis
Vorstandssprecher/innen Bündnis 90/Die Grünen Mönchengladbach



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