Vogel des Jahres 2025: Der Hausrotschwanz

Mönchengladbach

Fotos: Willi Eckers

Bei der Online-Wahl zum Vogel des Jahres hat der Hausrotschwanz einen Start-Ziel-Sieg errungen, obschon es bei der Abstimmung zum Schluss noch ganz eng wurde um den Sieg.

Er sammelte 30,2 % der Stimmen ein, knapp dahinter folgte die Waldohreule mit 28,2 Prozent der Stimmen, dann folgten etwas abgeschlagen Schwarzspecht (15,8 %), Schwarzstorch (14,5 %) und Kranich (11,3 %). Der Hausrotschwanz löst mit seiner Wahl den Kiebitz ab, der ein Jahr zuvor das Rennen machte. Der Grund, weshalb der Rotschwanz sich gegen seine Konkurrenz behaupten und durchsetzen konnte, ist nicht bekannt. Er ist ein absoluter Sympathieträger, das hat ihm sicherlich bei seiner Wahl geholfen.

Der grazile Hausrotschwanz, bei uns früher mundartlich „et Ruetstättsche“ genannt, war ursprünglich ein Bewohner der Felswände, Hänge und Gerölle der Gebirge Süd- und Mitteleuropas. Das Zusammenleben mit den Menschen sagt ihm offensichtlich mehr zu, denn er kommt heute in menschlichen Siedlungen weit zahlreicher vor als in seinem ursprünglichen Lebensraum. Heute kann man ihn gelegentlich sogar mitten in Industrieanlagen, auf Bahnhöfen und in Neubaugebieten antreffen. Vermutlich wanderte er erst im 19. Jahrhundert zu uns an den Niederrhein wie man aus alten Aufzeichnungen entnehmen kann. Bei uns kommt er nicht besonders häufig vor, er brütet aber regelmäßig in unserer Stadt, besonders in den Randgebieten. Sein Bestand ist jedenfalls noch nicht erheblich gefährdet, obschon es immer weniger Brutmöglichkeiten für ihn gibt. Die energetischen Sanierungen unserer Häuserfassaden und Dächer haben dazu geführt, dass Nischen und Wandöffnungen, die er als Nistmöglichkeiten gerne nutzt, vielfach beseitigt wurden. Speziell für ihn angefertigte sog. Halbhöhlennistkästen nimmt er als alternative Brutmöglichkeit regelmäßig an, sofern sie richtig platziert sind.

Als absoluter Frühaufsteher beginnt der Hausrotschwanz vor den anderen Singvögeln mit seinem recht einfachen, aber anheimelnden Gesang, der mit einigen dünnen Pfeiflauten beginnt, dem wenige eigenartig gequetschte Töne stotternd folgen, um dann mit kurzen Pfeiflauten zu enden. Sein Gesang wird immer von einer erhöhten Warte wie Dachfirste, Schornsteine oder Turmspitzen vorgetragen. Besonders auffällig bei dem kleinen Vogel sind seine aufrechte Haltung, sein ständiges Flügel- und Schwanzzittern sowie seine ruckartigen Bewegungen. Er ist ein äußerst wendiger Insektenjäger, der seine Beute geschickt und flott im Flug fängt. Aber auch am Boden sucht er hüpfend nach Nahrung.

Als Zugvogel nimmt er es mit seinem Abflug nach Südeuropa oder Nordafrika nicht so genau wie die meisten anderen Zugvögel. Bieten ihm die Witterung noch ausreichend Insekten als Nahrung, verschiebt er seinen Abflugtermin nicht selten in den Spätherbst hinein.

Steckbrief:

  • Größe: Körperlänge ca. 14 cm, Gewicht um 17 g, also etwas kleiner und leichter als der Haussperling;
  • Nahrung: Insekten und Spinnen, die sowohl in der Luft erbeutet als auch aus Spalten geholt werden, ab Spätsommer auch Beeren;
  • Brut: In der Regel 2 Bruten mit 5 bis 6 weißlich gefärbten Eiern;
  • Vorkommen: Außer im Norden Skandinaviens und in nördlichen Teilen der Britischen Inseln in ganz Europa verbreitetet.


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