Die Belastungen für diese Erde sind enorm – ehemalige NRW-Ministerin Bärbel Höhn bei der „Bürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich“

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Fotos: Hermann-Josef Kronen

„Hitzewellen wie etwa in der Türkei, Hochwasser im Saarland, so etwas haben wir noch nie erlebt“, beginnt die ehemalige NRW-Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft, Bärbel Höhn, ihren Vortrag anlässlich der Gründung der „Bürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich“.

Den etwa 150 Anwesenden führt Bärbel Höhn vor Augen, dass dringend Handlungsbedarf besteht. „Der Erdüberlastungstag ist normalerweise bei uns Ende Juni, jetzt war er Anfang Mai.“ Im Jahr 1900 hätte es etwa 250.000 Autos weltweit gegeben, heute seien es über zwei Milliarden. Drei Vorschläge präsentiert Bärbel Höhn: CO2 sei sehr stabil und müsse dringend reduziert werden. Bei entstandenen Schäden helfe nur sofortiges Gegensteuern. Menschen, die Schäden erlitten hätten, bedürften schneller Hilfe.

„Das größte Geschenk in Deutschland sind die erneuerbaren Energien. Sie sind das Kostengünstigste, das wir auf der Erde haben.“ Bärbel Höhn fordert die Bevölkerung auf, Energie zu produzieren. Das schaffe Unabhängigkeit und auch Arbeitsplätze in Deutschland. „Die Aufgabe der Älteren ist daher, an die Zukunft der Enkel zu denken“, ruft sie den Teilnehmenden zu.

Die Idee, die zur Gründung der „Bürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich“ führte, entstand vor zwei Jahren in Korschenbroich. Eine Gruppe von 40 Interessierten fand sich schnell. Sie sahen ein großes Potenzial bei Gewerbe- und kommunalen Bauten für Photovoltaik-Anlagen, mit einer Einschränkung: Die angebotene Fläche muss eine Mindestgröße von 400 qm aufweisen. Der produzierte Strom soll, so der Gedanke, an die Genossenschaftsmitglieder verkauft werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen der Ausbau von Windkraft, Biogas und Wärmeversorgung dazu kommen. Den Bürgern und Bürgerinnen aus Korschenbroich und Kaarst würde somit der Zugang zu regionalen, bezahlbaren Energielösungen ermöglicht.

Wie bei Organisationen üblich, ist auch die Mitgliedschaft in der Bürger-Energie-Genossenschaft nicht umsonst. Mit 500 Euro erwerben Interessenten ihren Anteil. Schreibt die Genossenschaft Verluste, finanzieren alle entsprechend mit, bei einer Insolvenz sind eingezahlte Beträge verloren.
 
Doch daran denken die mittlerweile 102 Genossinnen und Genossen nicht. Die Nachfrage nach Anteilen sei hoch, ist von Seiten des Vorstands zu hören. Man habe sich zum Ziel gesetzt, insgesamt 800 Mitglieder zu gewinnen. Na denn, viel Erfolg! Der Lokalbote wird das Projekt weiterverfolgen.  

 



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