Im Ergebnis wurde der Kreisverband komplett umgestaltet: Künftig können bereits drei Mitglieder eine Basisgruppe gründen und selbstständig Politik machen. Ob nun als klassischer Gemeindeverband, oder als Aktivistengruppe z.B. zum Thema Antifaschismus. Ebenso werden offene Kreisforen gebildet, an denen jeder Interessierte teilnehmen kann. Abgerundet wird das Reformpaket durch eine neue Finanzordnung mit einem Titelverwalter-System, das bei der Linken NRW bisher gänzlich unbekannt war.
Mit diesem Empowerment-Ansatz, so Geschäftsführer Stefan Holz, vollziehe man den Bruch mit der ehemaligen „Wagenknecht-Strömung“ der Partei, die mit ihrer „kruden Mischung aus Populismus und diktatorischem Führungsstil“ im Kreis Heinsberg nur Chaos angerichtet habe.
Inhaltlich möchte man den Markenkern als „Partei des werktätigen Volkes“ herausarbeiten. Dieser habe sehr darunter gelitten, meint Kreissprecher Manuel Staeck, dass die Partei sich zuletzt mit ihrer Russlandpolitik einerseits, und dem Versuch im Milieu der Grünen neue Wähler zu gewinnen andererseits verzettelt habe.
In enger Abstimmung mit den Bezugsgruppen der Partei soll daher ein Grundsatzprogramm für den Kreisverband entwickelt werden. Hierzu möchte die Partei Bürgergespräche z.B. in der Hückelhovener Schlee durchführen, und sich mit den wichtigsten Interessenverbänden beraten. Neben den DGB-Gewerkschaften führt der 7-Punkte-Plan darunter auch die Kreisbauernschaft auf. Wiederum Manuel Staeck hierzu: „Die Lebensmittelpreise steigen, aber das Höfesterben geht unvermindert weiter. Ist doch offensichtlich, dass die Bauern von den Profiten nichts abbekommen.“ Eine nachhaltige Produktion vor Ort zu fairen Preisen müsse Ziel der Kommunalpolitik sein.
Die Umsetzung dieser Vorhaben wird sehr maßgeblich von den Basisgruppen Hückelhoven und Geilenkirchen abhängen – traditionell die stärksten Stützpunkte der Partei im Kreis Heinsberg. Von dort aus soll daher auch der Kommunalwahlkampf 2025 geführt werden.