Als Bürgermeister Christian Pape die Frage der DKMS Kampagne zitiert, sieht er nachdenkliche Blicke: „Was haben wir in denn letzten zwölf Minuten getan?“ Denn durchschnittlich alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs.
Den Anwesenden ist dies beim gemeinsamen Treffen an diesem Tag bewusst, und genau deshalb sind sie gekommen. „Wir vom Bestattungshaus Joerißen möchten zusammen mit der Antonius-Apotheke von Meike Wetzler und Ulrike Claßen vom Verein Lebensnah Blutkrebspatienten helfen, die eine lebensrettende Stammzelltransplantation benötigen“, erklärt der Bestatter Christoph Deisen.
Blutkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen Blutzellen entarten und sich unkontrolliert vermehren. Für die Mehrzahl der Menschen mit Blutkrebs – sowohl Kinder als auch Erwachsene – ist eine Stammzelltransplantation oftmals die einzige Chance auf Heilung. Doch die Suche nach einem geeigneten Spender für eine solche Transplantation ist schwierig. „Um die Chancen auf eine Stammzellspende für Patientinnen und Patienten zu erhöhen, ist es notwendig, dass sich so viele Menschen wie möglich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. Jeder ab 17 bis 55 Jahren kann potenzieller Spender sein, wenn keine schwerwiegende Vorerkrankung vorliegt“, erklärt Meike Wetzler. Am Samstag, 17. Mai 2025, wird es daher von 11.009 bis 17.00 Uhr eine große Typisierungsaktion für die DKMS im und am Bestattungshaus Joerißen, Tüschenbroicher Straße 5, geben.
Christian Pape ist der Schirmherr dieses Aktionstages. „Als ich gebeten wurde, die Schirmherrschaft für die DKMS-Aktion zu übernehmen, brauchte ich nicht zu überlegen. Jemandem die Chance auf ein zweites Leben zu schenken, ist großartig. Wir brauchen alle Wegbergerinnen und Wegberger als mögliche Lebensretter im Kampf gegen Blutkrebs! Und es geht so einfach.“ Die Typisierung geschieht nämlich ganz unproblematisch über einen Wangenabstrich, der dann im DKMS-Labor analysiert wird. Die Daten zu den Gewebemerkmalen werden einer Datenbank hinzugefügt. „Mit jedem Einzelnen erhöht sich die Chance für Menschen mit Blutkrebs, eine geeignete Spenderin oder einen geeigneten Spender zu finden“, so Ulrike Claßen vom VereinLebensnah. Den Aktionstag unterstützen und gestalten auch die beiden Ortspfarrer Christian Puschke sowie Franz Xaver Huu Duc Tran mit ihren Gemeinden.
Jeder, der sich einbringen möchte, ist herzlich willkommen und darf sich im Bestattungshaus melden. Es wird ein abwechslungsreiches und informatives Programm sowie Essen und Getränke geben. Mitmach-Aktionen laden Groß und Klein ein; so dürfen die jungen Gäste zum Beispiel im ‚Teddybärenkrankenhaus‘ ihr Kuscheltier verarzten lassen. „Was wir so toll an der Aktion finden, ist die Tatsache, dass wir uns hier in Wegberg wieder einmal gemeinsam auf den Weg machen für eine gute, menschliche Sache – im ökumenischen Sinne, und aber auch als Bürgerschaft“, freuen sich die beiden Pfarrer. Und Christian Pape schließt sich an: „Als Wegberger bin ich stolz, dass so ein Tag hier möglich ist, dass wir hier in Wegberg Leben retten können.“ Für ihn es eine Ehrensache, am 17. Mai 2025 der Erste zu sein, der sich typisieren lässt.