Sie kamen aus der Stadt und aus der Region, einige hatten sich bereits früh am Morgen auf den Weg gemacht und waren von weither, aus Köln, Jülich und Aachen, sogar aus dem hessischen Limburg/Lahn angereist. Und alle teilen die Freude an der Musik und am gemeinsamen Gesang. So war es Stephanie Borkenfeld-Müllers ein großes Anliegen, jede und jeden persönlich zu begrüßen und zur neunzehnten Auflage des Chorprojekts Mönchengladbach willkommen zu heißen.
Die Aufführung großer musikalischer Werke erfreut sich in der Odenkirchener Pfarrkirche Sankt Laurentius großer und immer noch zunehmender Beliebtheit.
Seit dem Jahr 2005 erarbeitet die Laurentiuskantorin mit musikbegeisterten Männern, Frauen und Jugendlichen in einem zeitlich fest vorgegebenen Rahmen ein Oratorium oder große Chorwerke namhafter Komponisten der Zeitgeschichte. Die meisten von ihnen gehören dem Chor bereits seit Jahren an und bilden inzwischen eine große Chorfamilie, in die aber immer wieder gerne neue Sängerinnen und Sänger aufgenommen werden. An den zuvor festgelegten Probensamstagen wird die jeweilige Literatur erarbeitet, dynamische Klangabstufungen werden ausgefeilt, bis schließlich die gut ausgebildeten Stimmen gemeinsam mit dem Sinfonieorchester zu einem einzigen Klangkörper zusammengefügt sind. Das besondere Ambiente der neoromanischen Laurentiuskirche bildet dazu den entsprechenden Rahmen.
In diesem Jahr stehen Werke der Komponisten Georg Friedrich Händel und Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm; zum einen das Dettinger Te Deum, das Händel 1743 aus Anlass des Sieges der königlichen Truppen und der sicheren Rückkehr des Königs aus der Schlacht bei Dettingen komponierte, und das nicht zuletzt aufgrund seiner strahlenden Klangfülle in den majestätisch anmutenden D-Dur-Passagen überaus beliebt ist.
Dann die großartig auskomponierten Vesperae solennes de Confessore aus der Feder des damals 24jährigen Mozart mit dem berühmten und zu Herzen gehenden „Laudate Dominum“, und schließlich in einer Bearbeitung von W.A. Mozart der dritte Teil des Händel’schen Oratoriums „Der Messias“, das zu den wohl bekanntesten Oratorien überhaupt zählt und bis heute eines der populärsten Beispiele geistlicher Musik des christlichen Abendlandes ist, wobei das weltbekannte „Halleluja“ aus dem zweiten Teil des Werkes nicht fehlen darf.
Schritt für Schritt wird Stephanie Borkenfeld-Müllers in den kommenden Monaten bis zur Aufführung die ausgewählte Literatur mit den annähernd 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erarbeiten, und die erfahrene Chordirektorin ist davon überzeugt, dass auch dem 19. Projekt wieder ein großer Erfolg beschieden sein wird.
Borkenfeld-Müllers: „Die Sängerinnen und Sänger haben stimmlich wie menschlich bereits in der ersten Probe schnell zueinander gefunden. Alle Stimmlagen sind bestens besetzt.“ Und ein wenig augenzwinkernd fügt sie hinzu: “Unsere Tenöre würden sich noch über eine kleine Verstärkung in ihren Reihen freuen“.
Zum Abschluss des ersten Probentages resümiert die Leiterin des Projekts: „Die Freude am Gesang ist bei allen deutlich spürbar. Es existiert eine hervorragende Probendisziplin, die es uns ermöglicht, sehr anspruchsvoll und auf einem hohen musikalischen Niveau zu arbeiten. Auf diese Weise konnten wir bereits am Anfang unserer Probenarbeit viel erreichen.“
So schließt die erste Übeeinheit an diesem Samstag mit großem Applaus. Man bleibt noch eine ganze Weile zusammen und eine Sängerin bringt es im Gespräch mit ihren Sopran-Kolleginnen auf den Punkt: „Es macht so viel Spaß in der großen Gemeinschaft zu singen und diese wunderbaren Chorwerke einzustudieren. Und es ist toll, dass zwischendrin immer wieder gescherzt und herzhaft gelacht wird. Auch in der Pause bleibt genügend Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.“
Das für den Spätherbst anberaumte Konzert hält neben den Chorwerken auch einen weiteren musikalischen Hörgenuss bereit. So wird Händels „Music for the Royal Fireworks“, die königliche Feuerwerksmusik erklingen, dargeboten von der Gladbacher Kammerphilharmonie, deren auf stets hohem Niveau musizierenden Mitglieder das Chorprojekt Mönchengladbach seit Jahren begleiten und längst fester Bestandteil der großen Gemeinschaft geworden sind.
Das musikinteressierte Publikum darf sich also auf ein großartiges und außergewöhnliches Konzertereignis freuen, das am Sonntag, 3. November 2024, um 16.00 Uhr in der Odenkirchener Laurentiuskirche stattfinden wird.
Nähere Informationen hierzu sowie über den Beginn des Kartenvorverkaufs in den bekannten Vorverkaufsstellen werden zeitnah erfolgen.