Das neunzehnte Jahrhundert brachte Odenkirchen nicht nur einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch ein schnelles Anwachsen der Bevölkerung. So stieg die Einwohnerzahl von 1816 bis 1926 von 4.073 auf 20.088.
Der preußische Landtag beschloss am 29. Juli 1929 die Zusammenlegung der Städte M.Gladbach, Rheydt und Odenkirchen zur Stadt Gladbach-Rheydt. Am 1. August 1933 wurde Rheydt wieder ausgemeinded, Odenkirchen aber blieb bei Rheydt. Damit fand die tausendjährige Selbständigkeit Odenkirchens ihren endgültigen Abschluss und das Wappen hatte seine Bedeutung verloren.
Nur über dem Eingang des Freibades Bellermühle und der damaligen Ev. Volksschule auf der Schmidt-Bleibtreu-Straße prangte das Wappen und erinnerte an die damaligen Stadtrechte Odenkirchens.
Doch als das Freibad Bellermühle für die Deutschen Schwimmmeisterschaften im Jahre 1947 bestimmt wurde, ließ die Stadtverwaltung das Odenkirchener Stadtwappen entfernen und durch das Rheydter ersetzen. Diese Maßnahme löste in der Odenkirchener Bevölkerung große Empörung aus, jedoch kann das alte Wappen heute noch an der Astrid-Lindgren-Schule bewundert werden.
Im Jahre 1997 beschloss der Vorstand des Heimatvereins Odenkirchen das Wappen der ehemaligen Stadt Odenkirchen der Bevölkerung wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen. Es sollte seinen Platz an historischer Stelle in der Nähe des Burgturms erhalten. Die Gestaltung wurde der Glasmalerin und Mosaizistin Marianne Hilgers übertragen, die diesen Auftrag als gebürtige Odenkirchenerin mit Freuden annahm. Als Material nahm sie italienische Glas-Smalten, deren leuchtende Farbigkeit von Umwelteinflüssen nicht beeinflusst werden und schlug sie zu kleinen Mosaiksteinen. Im Kreis wurde das Wappen mit Mosaik "gemalt", eine Technik, die seit Römerzeiten bekannt ist, denn Mosaik ist ewige Malerei.
So wie ein Edelstein seine Ringfassung erhält, so erhielt das Mosaik eine Fassung und zwar durch ein Edelstahlgehäuse. Der kreisförmige Körper, der die Aufschrift "Stadt Odenkirchen 1856 - 1929" trägt, ist auf einem Betonfundament befestigt. Durch die Gestaltung ist das Stadtwappen zum Blickpunkt der Burganlage geworden und wird stets an die ehemalige Selbständigkeit Odenkirchens erinnern.
In einer Feierstunde wurde das Wappendenkmal 1998 unter Mitwirkung des Städt. Männergesangvereins "Eintracht Odenkirchen" durch Oberbürgermeisterin Monika Bartsch der Bevölkerung übergeben.
Quelle: Heimatverein Odenkirchen / Marianne Strunk Hilgers