„Heimot brukst du, wie de Lof zum öhme“

Odenkirchen

Fotos: Michael Thomaßen

An dieser Aussage ist mit Sicherheit viel Wahres dran.

Am vergangenen Sonntag lud der Heimatverein Odenkirchen zum Plattdeutschnachmittag in die Burggrafenhalle ein. Vorsitzender Burkhard Halm begrüßte die annähernd 70 Gäste und zeigte sich erfreut über die gute Resonanz. Durch das Programm an diesem Nachmittag führte Egon Krieger. Krieger ist ein Urgestein und ihm liegt die alte Plattdeutsche Heimatsprache sehr am Herzen. Nachfolgend ein Auszug aus seiner Begrüßungsrede:

„Och ech begröös öch hüet Nommedaach von janzem Hätze. Der Heimatverein hat öch enjelaade, domöt err noch ens so richtich ossere heimatliche, plattdeutsche Sproak hüere un spräeke könnt. Ech jlöv, err alemole em Saal könnt dat och hüet noch.
Un ech saare ösch; wer hant en janz schleite un miese Stimmung hej bej os. Dat es schlemm. Daröm hant wer waal e bitsche Vräud nödesch. Daröm wolle wer os hüet Nommedaach tesame jät Vräut maake. Dobej dürve wer, wi er wiest, net pingelech sin. Dat Plattdeutsche es en ehrliche, derbe Sproak un di üverliefert stramm un träffend, von de Klookheet un de Verstank von ossere Vorfahre. Und at es vüer oss, wi dat jevööl von vresche Lof."

Als Eisbrecher an diesem Nachmittag startete Heinz Esser. In Odenkirchen geboren, verschlug es ihn jedoch wohnlich, vor einigen Jahren nach Wegberg. Dort engagiert er sich ausgiebig in der „Klängerstuef“, einem historischen Verein. Der Mundartkünstler zeigte in einer Powerpoint-Präsentation unterschiedlichsten Arten des „Affläeve“. Da hieß es z.B., „Da Koch jüff do Löffel aff, Dä Zahnarzt hingerlöt en Lücke, Dä Turner verreckt, Dä Rennfahrer kratz de Kurv oder Dä Pfarrer sechnet dat Zeitliche. Diese Aussagen von Esser wurden untermalt mit den entsprechenden Bildern, die so manchen Gast ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten.

Als echte Jong von de Bell erzählte Heinz Willi Kleinen, wie er als Kind schon Plattdeutsch lernte. Neben lustigen Anekdoten über ehemalige Lehrer und Rektoren aus seiner Schulzeit, trug hatte Kleinen ebenso die 10 Gebote in Mundart übersetzt vor.

Mit Manni Müchen vom Historischen Verein Wegberg war ebenfalls ein echter Mundartkünstler am Start. Auf seiner Gitarre spielte er eigene und auch umgetextete Lieder. Mit dem Song „Denise kallt jetz platt“, hatte er schnell das Publikum in seinen Bann gezogen. Des Weiteren demonstrierte Münten, dass sich derbe Sprache auf Plattdeutsch wesentlich verträglicher anhört.

Über die gute, alte Zeit und den Winter von damals, wo man noch mit dem Schlitten unterwegs war oder mit den Schlittschuhen über einen zugefrorenen Weiher fahren konnte, davon erzählte Klaus Bürger. Bürger ist ebenfalls in der Klängerstuef Wegberg aktiv und ein Garant für gute Mundartunterhaltung.

Aus Viersen angereist war Bernd Henk. Er erzählte mehrere kleine und nette Geschichten. Beginnend mit den Schützen und deren beliebten Vogelschuss, über den Kaffeeklatsch, 'ne Flohmarkt und zum Abschluss die Geschichte vom „Pitter sene jaat“.

Zum Ende der Veranstaltung bedankten sich Burkhard Halm und Egon Krieger bei den Akteuren und vor allen Dingen bei den Gästen im Saal. Ein besonderer Dank ging an Tom Louis, der diesen Plattdeutschnachmittag mit vorbereitet hatte, jedoch aus gesundheitlichen Gründen, selber nicht vor Ort sein konnte.

Zum Abschluss noch etwas in Mundart von Egon Krieger: „Kalle un Schwade es ken Konz, äver ophüere. Tow völl riit de Sack. Wänn e Deng passert es, solle wer dat Bäeste dorüever vertälle. Wat hölp et, wänn wir schleit dröver kalle. Et wüed net bäeter äver schleiter."



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