Jahresempfang des Stadtbezirks MG-Süd in Rheydter Ratssaal (2/4)

Odenkirchen

Peter König, stellvertretender Bezirksvorsteher in MG-Süd, nahm Stellung zu Erfolgen und zu Problemen im Bereich Kitas und Schulen | Fotos: Karl-Heinz Habrich

Es ist eine gute Tradition im Bezirk MG-Süd, dass Bezirksvorsteher Ulrich Elsen (SPD) und seine beiden Stellvertreter Peter König (FDP) und Marcel Klotz (GRÜNE) sich einander ergänzende Reden halten.

Das politische und menschliche Klima in Süd ist ausgesprochen gut. Stellvertreter Peter König widmete sich in seinen Ausführungen Kitas und Schulen. Die Arbeit von Politik und Verwaltung in diesen Bereichen ist bedingt durch stark steigende Zahlen von Kindern und Jugendlichen durchaus herausfordernd. Mit der Wiederinbetriebnahme eines alten Schulgebäudes in der Wilhelm-Strauß-Straße gelang ein Kraftakt.

Deutliche Kritik übte Peter König an Land und Bund. Ein Auszug aus seiner Rede:

"Neben der Rheyster Innenstadt, sind Schulen und Kitas wesentliche Themen für uns.

Die Zahl der Kinder im Kindergartenalter sowie die der Grundschulkinder hat in den letzten Jahren, aufgrund der gestiegenen Flüchtlingszahlen, stark zugenommen.

Hierdurch ist der Bedarf an Kindergartenplätzen und Grundschulplätzen im gleichen Maß gestiegen. Um diesen Bedarf auch nur annähernd zu decken, muss die Stadt, müssen wir, große Anstrengungen unternehmen, um den Bedarf zu befriedigen, was uns aber nur zum Teil gelingt.

Gerade im Bereich der KITAS ist die Vermittlung von sozialer Kompetenz und Sprachförderung unabdingbar notwendig, um eine Integration von Kindern mit Migrationshintergrund zum Erfolg zu führen.

Bisher haben wir in über der Hälfte der städt. KITAS die Sprachförderung eingeführt und werden bis zum nächsten Jahr in allen Kitas in Mönchengladbach, auch in denen der „anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe“, diesen Stand erreicht haben.

Trotz allem haben wir gerade im Bereich Süd ein größeres Defizit an U3 und Ü3 Plätzen. Hier sind die gestiegenen Baupreise ein wesentlicher Grund, so dass für Investoren derzeit die Bereitschaft zum Bauen neuer Kitas nachlässt. Dieses Defizit versuchen wir durch städt. Maßnahmen auszugleichen.

Wie bereits erwähnt, ist es ist enorm wichtig schon früh Kindern soziale Kompetenzen zu vermitteln und durch sprachliche Förderung Integration zu ermöglichen. Trotz der angespannten Personalsituation in den Kitas erlebe ich immer wieder viel Engagement der Mitarbeiter/innen trotz Personalmangel, wofür ich mich an dieser Stelle bedanke.

Beides zusammen bildet die Grundlage Bildung zu vermitteln und zu erwerben und erleichtert damit auch den Wechsel in die Grundschule. Und hier haben wir die nächste Anforderung der stetig wachsenden Zahl von Schülern adäquate Bedingungen zu schaffen, akzeptable Klassengrößen zu bilden, was zwangsläufig zu einem größeren Raumbedarf an den Schulen führt.

An allen unseren Grundschulen, besonders in Rheydt-Mitte, mussten und konnten wir den „Druck im Kessel“ vor seiner Explosion abbauen. Dank zügiger Entscheidungsfindung und Handeln von allen beteiligten Gremien (Politik, Verwaltung, Schulaufsicht und Kollegium der Schule) ist es gelungen, die Revitalisierung des alten Schulgebäudes auf der Wilhelm-Strauß-Straße in relativ kurzer Zeit für einen ganzen Jahrgangszug zu schaffen. Dies war umso wichtiger, um überlaufende Klassen zu vermeiden und zukünftig eine weitere Grundschule in Rheydt-Mitte zu schaffen. Hierbei gilt mein Dank meinen Kollegen, wo wir gemeinsam, die gesamte Bezirksvertretung, schnell einen großen Stein bewegt haben; der Schulverwaltung, besonders Frau Schüssler, die hier sofort mitgezogen hat, aber auch dem Gebäudemanagement der Stadt MG, die in der äußerst knappen zur Verfügung stehenden Zeit es geschafft hat, die notwendigen Räume rechtzeitig zum Schuljahresbeginn fertigzustellen, was ich, zugegebenermaßen, anfangs sehr skeptisch gesehen habe. Nicht zuletzt zu diesem Punkt möchte ich aber auch die zusätzliche Arbeit des Kollegiums der GGS Waisenhausstraße hervorheben, die innerhalb der Sommerferien den Umzug von vier Klassen mit Equipment organisieren mussten. Aber auch von dieser Stelle möchte ich insgesamt den Kollegien an den Grundschulen für ihre Arbeit danken, die durch hohe Schülerzahlen, Mangel an Kolleginnen und Kollegen sowie überdurchschnittlichen Migrationsanteil einen nicht zu unterschätzenden Einsatz zeigen. Allen Beteiligten hierfür vielen Dank. Auf jeden Fall wird das Schulgebäude in der Wilhelm-Strauß-Straße bis zum nächsten Schuljahresbeginn vollständig renoviert werden, so dass dann am dortigen Standort eine separate Grundschule vorhanden sein wird.

An dieser Stelle möchte ich eine grundsätzliche Bemerkung zu unserer kommunalen Finanzsituation machen. Weder die Coronapandemie noch der Krieg in der Ukraine waren vorauszusehen. Deutschland hat gezeigt, dass wir mit unvorhergesehenen Krisen umgehen können. Aber es ist unsäglich, wie die Kommunen, zu denen auch Mönchengladbach gehört, von Bund und Land fast völlig im Regen stehen gelassen wurden und werden, sprich finanziell mit völlig unzureichenden Mitteln von Bund und Land unterstützt werden. Aufgrund dessen muss unsere Kämmerei für den kommenden Haushalt alle Register des Sparens ziehen, um uns einigermaßen handlungsfähig zu halten. Dies bedingt, wie ich bereits erwähnte, dass wir im kommenden Jahr sehr genau schauen müssen, welche Projekte wir umsetzen wollen, müssen und können.

Gestatten Sie mir zum Ende meiner Ausführungen noch eine Anmerkung, Marcel Klotz wird gleich darauf noch näher eingehen: Was die Gestaltung von Rheydt betrifft, haben wir nun durch die Umplanung des Rathauses eine Entscheidung getroffen, die uns, vor allem aber die Mitarbeiter, relativ schnell voranbringen wird. Denn unsere Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben meines Erachtens einen Anspruch darauf in zeitgemäßen Büroräumen zu arbeiten und verdienen da sicherlich unsere Anerkennung. Ein stetes Thema ist und bleibt die Innenstadt, Uli Elsen hat es bereits erwähnt.

Zum Abschluss meiner Ausführungen lassen sie mich noch folgendes anmerken: Einerseits verstehe ich, dass die Bürger in Süd ungeduldig sind, da sie wenige konkrete positive Veränderung sehen. Andererseits haben wir politisch verschiedene Maßnahmen auf die Schiene gesetzt, die ihre Zeit benötigen. RHEYDT LEBT und in  diesem Sinne bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit."



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