Naturdenkmal in Odenkirchen: Mammutbaum bleibt erhalten!

Odenkirchen

Fotos: Werner Erkens

In der Hoemenstraße am Standort des ehemaligen Verbrauchermarktes GRENZLAND wurde eine Baustelle eingerichtet. In Kürze beginnen hier die Bauarbeiten der Odenkirchener Firma Durst.

Auf dem Gelände steht mit dem Mammutbaum ein Naturdenkmal. Somit zieht hier die städt. Baumschutzsatzung. Daniel Durst hat den Baum untersuchen lassen. Der Gutachter habe festgestellt, so Durst, dass der Baum eine schwere Wurzelfäule aufweise. Weil Daniel Durst Sorge bezüglich der Stadtfestigkeit gehabt habe, stellte er einen Fällantrag.

Die Untere Landschaftsbehörde konnte sich diesem Urteil nicht anschließen und verweigerte die Fällgenehmigung. Stattdessen forderte sie einen Zugtest, der die Standfestigkeit nachweisen sollte.

Daraufhin zog Daniel Durst den Antrag auf Fällung des Mammutbaumes zurück. Er habe es schließlich nur gut gemeint, als er eine für ihn potentielle Gefahrenquelle beseitigen wollte. Der Baum selbst wurde mit einer großräumigen Holzummantelung versehen, damit er während der Bauphase keinen Schaden nimmt.

Hajo Siemes, Grüner und stellvertretender Verwaltungsrat mags, führte im Gespräch mit dem LB aus, dass es seitens mags während der gesamten Bauphase eine ökologische Baubegleitung gebe. Außerdem werde eine Baumpflege vorgenommen. Erst einmal ist der Baum also gerettet.

Der Odenkirchener Mammutbaum hat eine ca. 184jährige Geschichte. Pfarrer Franz Rixen befasste sich mit diesem Baum schon im Laurentiusboten Nummer 63 im März 1955 (Franz Rixen Band 1). Er schreibt:

"Eine botanische Seltenheit besitzt Odenkirchen in einem Mammutbaum; er steht in einem Garten an der Niers gegenüber dem Burgheim. Der Mammutbaum (Sequonia gigantea), auch Mammutfichte genannt, hat seine Heimat in Kalifornien, wo dieser Baumriese eine Höhe von mehr als 150 m erreicht. Gelehrte Naturforscher behaupten, es gäbe in Kalifornien Mammutbäume, die älter als 2000 Jahre seien. Nach dem Fieberbaum (Eucalyptus glob.) ist der Mammutbaum der höchstwachsende Baum des ganzen Pflanzenreiches. Der Mammutbaum wurde erst im Jahre 1830 in Deutschland eingeführt. Boden und Klima unserer Heimat verträgt er sehr gut. Sein Holz ist sehr wertvoll. Nach dem zweiten Weltkrieg hat man versucht, ihn in unserer Heimat als Forstkultur in größerer Menge anzupflanzen. Man findet ihn in Deutschland nur als Einzelbaum auf Rasenflächen in Parkanlagen und größeren Schlossgärten. Der Odenkirchener Mammutbaum ist um 1840 gepflanzt worden, hat also ein Alter von mehr als 100 Jahren und ist 25 m hoch. Er steht unter Naturschutz und fällt hoffentlich nicht einem Bauprojekt zum Opfer."

Diese von Pfarrer Franz Rixen bereits 1955 erahnte Gefahr ist zunächst einmal nicht eingetreten. Den Fortgang gilt es genau zu beobachten.

 



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