Die Detailuntersuchung der Chrom VI-Belastung in Teilen Odenkirchens ist abgeschlossen. Darüber hat die Verwaltung zuletzt den Umweltausschuss informiert. Ausgangspunkt der Belastung ist der Altstandort eines ehemaligen Galvanikbetriebs. Mithilfe der detaillierten Boden- und Grundwasseruntersuchungen in den letzten Jahren konnte das Ausmaß der Belastung, die sogenannte Schadstofffahne, inzwischen vollständig abgegrenzt werden, und zwar sowohl in der Tiefe als auch in der flächigen Ausdehnung.
Die Schadstofffahne hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 100 Metern und erstreckt sich vom Gewerbegebiet an den Bahngleisen in östliche Richtung über den Kreuzungsbereich der Straßen Kohrbleiche/Korneliusstraße. Sie endet nach rund 400 Metern bei den Wohngrundstücken an der Duvenstraße. Die Grundwasserbelastung in diesem Bereich ist zuletzt zwar leicht zurückgegangen, zeigt aber weiterhin lokal stark erhöhte Chrom VI-Gehalte, vor allem in der westlichen Korneliusstraße. Die Anwohner werden deshalb auch weiterhin das Grundwasser nicht nutzen können. Das Trinkwasser ist von der Belastung hingegen nicht betroffen.
Extrem hoch sind die Chrom-Werte im Boden unterhalb der ehemaligen Fabrikhalle, die als Quelle der Verunreinigung identifiziert wurde. Damit keine weiteren Schadstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden, hat die Verwaltung dem Eigentümer untersagt, Flächen zu entsiegeln, Erdarbeiten vorzunehmen oder Überdachungen zurückzubauen.
Eine gute Nachricht ist, dass die Schadstofffahne sich bisher nicht bis zur Niers und auf die angrenzenden Kleingärten ausgedehnt hat. In einer Kooperation mit der RWTH Aachen sollen die geochemischen Bedingungen im Bereich der Niersaue näher untersucht werden, um die Schadstoffbindungsfähigkeit des Untergrundes zu erklären.
Im eigentlichen Verfahren steht nach Abschluss der Detailuntersuchungen nun eine Sanierungsuntersuchung an. Das bedeutet, dass der Grundstückseigentümer einen Plan aufstellen muss, wie er "den Schaden sanieren", sprich die Grundwasserbelastung reduzieren, kann. Die Sanierungsuntersuchung ist Teil des ordnungsbehördlichen Verfahrens und wird durch die Fachverwaltung eng begleitet und überwacht.