Der BachChor Mönchengladbach lud ein zu einer besinnlichen Passionsmusik, in der der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das ewige Leben in den Blick genommen wird.
Die einzelnen Choräle aus den Passionen von Johann Sebastain Bach verband Pfarrer Achim Köhler, der diesen Part dankenswerterweise kurzfristig für Dr. Bastian Rütten übernehmen konnte, mit Texten von Lothar Zenetti, Rainer Maria Rilke, Wilhelm Bruners und Wolfgang Seifen.
Auf diese Weise verschmolzen Musik und Wort miteinander zu einem großen tröstenden Gedanken, der gleich zu Beginn in der Motette ‘Selig sind die Toten’ aus der Geistlichen Chormusik von Heinrich Schütz zum Ausdruck kam.
In der selten zu hörenden Kantate ‘Gott sei mir gnädig’ des unmittelbaren Amtsvorgängers Bachs im Amt des Thomaskantors, Johann Kuhnau, besetzte Chorleiterin Stephanie Borkenfeld-Müllers die Solopartien der damaligen Aufführungspraxis entsprechend mit Choristen aus den eigenen Reihen. Hier sind insbesondere Susanne Leitmann, Arne Harder und Rumen Marinov erwähnt, einfühlsam begleitet von Barbara Klinkhammer am Orgelpositiv, die kurzfristig für Edith Platte den Part übernommen hatte.
Aus der Johannespassionen von Bach erklangen die Chöre ‘Ruhet wohl’ und der abschließende Choral ‘Ach, Herr, lass dein lieb Engelein’ sowie aus der Matthäuspassion ‘Wir setzen uns mit Tränen nieder’, für zwei vierstimmige Chöre gesetzt. Der BachChor zeigte sich bestens vorbereitet: intonationssicher, mit fein abgestimmter Dynamik und homogenem Klang!
‘Immortal Bach’ – unsterblicher Bach! Die Vokalimprovisation von Knut Nystedt über den Bach-Choral ‘Komm, süßer Tod!’ mündet ein in den unendlichen Frieden, die ewige Ruhe. Lautmalerisch und berührend, wenn der Chorklang allmählich im abschließenden Schlussakkord den Kirchenraum durchflutet. Dieser Eindruck verstärkte sich, als die Sonnenstrahlen durch den bereits für das Konzert illuminierten Hochchor auf die Sängerinnen und Sänger sowie das Publikum traf und Klang und Licht miteinander verwoben.
Schlussendlich blieb nur noch eine Möglichkeit, der Bitte nach ewigem Frieden Ausdruck zu verleihen: ‘Dona nobis pacem – Gib und deinen Frieden’ aus Bachs größtem Meisterwerk, der Messe h-moll.
Begeisterter Applaus. Stehende Ovationen.
Die zweite Aufführung dieser berührenden Passionsmusik ist am Palmsonntag, 13. April 2025 um 19.00 Uhr in Nettetal-Lobberich, Alte Kirche Lobberich.