Annemarie Körfges wird 95

Rheydt

Die 95jährige Annemarie Körfges mit Tochter Helen und Sohn Hans-Willi | Fotos: Werner Erkens

Einen in vielfacher Hinsicht bemerkenswerten Geburtstag feierte Annemarie Körfges am Veilchendienstag. Die über viele Jahrzehnte sozial und politisch engagierte Giesenkirchenerin und ihre Familie luden anlässlich ihres 95.Geburtstages zum närrisch geprägten Geburtstagsempfang in die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt in Giesenkirchen ein.

Zu den Gratulanten gehörten neben Familie und Freundeskreis auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens. Trotz des bevorstehenden Veilchendienstagszuges ließen es sich die 1. Bürgermeisterin Josephine Gauselmann, der Vorsitzende des Präsidiums der Mönchengladbacher AWO Norbert Bude, Bezirksvorsteher Volker Küppers, das Mitglied des Stadtrates Oliver Büschgens und der Vorstand der Arbeiterwohlfahrt Uwe Bohlen nicht nehmen, Annemarie Körfges persönlich zu gratulieren. Oberbürgermeister Felix Heinrichs gratulierte dem Geburtstagskind telefonisch.

Auch Gudrun Gruhn, die Vorsitzende des Heimatvereins Giesenkirchen, Angelika Staudt-Taube und Peter Müschen als Führungsduo der Giesenkirchener SPD und Thomas und Susanne Teltscher für den AWO Ortsverein Mönchengladbach-Ost zählten zu den Gästen.

Die auch mit 95 noch mitten im Leben stehende Jubilarin hatte sich zum Geburtstag eine karnevalistisch geprägte Feier gewünscht. Hintergrund dazu ist, dass der Tag ihrer Geburt, der 13. Februar 1929, ein Aschermittwoch war.  Dazu Annemarie Körfges launig: “Da ich als gebürtige Düsseldorferin meinen 1. Karneval knapp verpasst habe, nutze ich seitdem jede Gelegenheit das ausgiebig nachzuholen.“

Einen kurzweiligen Rückblick auf ein engagiertes, selbstbestimmtes und trotz mancher Schicksalsschläge von Lebensfreude, kultureller Neugier und Reiselust geprägtem Leben gaben Helen und Hans-Willi Körfges. Dabei war der Stolz auf die Lebensleistung ihrer Mutter beiden deutlich anzumerken. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges musste dabei wohl nicht zum ersten Mal augenzwinkernd zugestehen, dass seine Schwester ihm in Wort- und Lautstärke mindestens ebenbürtig ist.

Norbert Bude wies in seinem Grußwort auf die Verdienste von Annemarie Körfges für das soziale Miteinander in Mönchengladbach hin. Dabei erwähnte er ihre zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen und Tätigkeiten in der AWO, besonders die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahre 1996 und die Errichtung der Begegnungsstätte in Giesenkirchen.
 
In ihrem politischen Engagement, das für Annemarie Körfges die notwendige Konsequenz aus ihren Erfahrungen mit Gewaltherrschaft und Krieg ist, hat sich Annemarie Körfges als überzeugte Sozialdemokratin immer für soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Respekt allen Menschen gegenüber eingesetzt. „Gerade, weil ich in meiner Jugend miterlebt habe, wohin Hass, Gewalt, Rassismus und Nationalismus führen, setze ich mich für Demokratie und Toleranz ein. Das geht auch noch mit 95.“

Deshalb war ihr auch die Freude über den Beitrag von Josephine Gauselmann deutlich anzumerken, die in ihrem Grußwort Annemarie Körfges als Vorbild für sich und andere junge Menschen bezeichnete.

Eine ganz besondere Überraschung war der Auftritt des Kölner Künstlers Torsten Eichler, der unter dem Motto: „Mer singe zesamme“ die Gäste zum Schunkeln, Mitsingen und Tanzen brachte. Auch hier ließ die Jubilarin keinen Zweifel an ihrer Lebensfreude aufkommen, schunkelte und sang mit Freunden und Familie, so dass vielen Ehrengästen gegen Mittag der Aufbruch zum Veilchendienstagszug erkennbar schwerfiel.



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