Menschen (er)lebten den ZWISCHENRAUM Rheydt

Rheydt

„Die ganze Kultur-Veranstaltung war eine große, endlose Zusammenarbeit.“

Dieses frei an das berühmte Zitat des schwedischen Schriftstellers und Künstlers August Strindberg (1849 - 1912) angelehnte Fazit von Veranstalter und ZWISCHENRAUM-Betreiber Uli Wateler beschreibt die letzte große Veranstaltung 2023 umfassend.

Es gab zwei Veranstaltungstage am letzten Freitag und Samstag, die auch mit Mitteln aus dem „Fördertopf für Projekte in Mönchengladbach“ des Corinna e.V. ermöglicht wurden. Begeisterte Besucher, Akteure und Helfer waren voll des Lobes für dieses außergewöhnliche Passagenfest.

Dabei brachten die Vorbereitungen der letzten Stunden vor dem Start noch einmal eine riesige Herausforderung mit sich: Der kulturelle Höhepunkt für den Freitagabend konnte aufgrund einer unvorhersehbaren Erkrankung von Arnold Küsters und den anderen Jungs der !"Hier geht was Band" nicht in der geplanten Form stattfinden. Der Freitag war trotz dieser Herausforderung erfolgreich und stark geprägt von Musik und Literatur.

Mit Constantin Jansen, seiner sanften Gitarrenmusik „ohne Stecker“ und seiner unverwechselbaren Stimme gelang es auf Anhieb, die Gäste in den Bann zu ziehen. Der im Anschluss stattfindende Schnupperkurs Handpan mit Sven Kirchhofer hinterließ bei den sehr motivierten Teilnehmern eine nachhaltige Faszination für die Klänge dieser ungewöhnlichen Instrumente.

Zeitgleich nutzte eine sehr interessierte Runde die Gelegenheit, mit Richard Baum die Welt der antiquarischen Bücher zu erkunden, seinen Geschichten zu lauschen und dabei einige erstaunliche Exponate zu bestaunen.

Die Futur House Band bewies am Abend ihre absolute Flexibilität und sprang mit der Zielsetzung ein, die Gäste zum Zeitpunkt der ausgefallenen Lesung mit Musik angemessen zu unterhalten. Die Band, die sich aus Freunden der matchingGenerations Initiative und dem Gästeumfeld des Buchladen-Café Futur zusammensetzt, hat dieses Ziel mehr als erreicht. Die Gäste waren aufmerksam, bestens gelaunt und brachten sich teilweise sogar selbst mit in die Performance ein. Das Zitat eines Gastes „Der Abend war wirklich echt toll, aber natürlich haben wir die Lesung sehr vermisst“ fasst die Stimmung gut zusammen.  An dieser Stelle wünschen alle Akteure, Helfer und Gäste eine gute Besserung an Arnold Küsters und die anderen Jungs der "Hier geht was Band".

Die Ausstellungen mit Malerei, Bildhauerei und Fotografie und das offene Atelier in der Passage fanden großen Anklang und verleiteten viele Freitags-Besucher, auch am folgenden Samstag die Gesprächsangebote der Künstler anzunehmen.

Der Samstag zeigte eine große kulturelle Vielfalt in allen Räumen des ZWISCHENRAUM.

Der Clown Pepe verführte mit seiner Drehorgel, mit seinen Hunde-Luftballons und seinen kleinen Zaubertricks Groß und Klein zum kurzen Verweilen. Kinder von Eltern, die ein kleines bisschen mehr Zeit einbringen wollten, besuchten Sabrina in ihrer Schaumdruckerei für Kinder und gestalteten kleine Kunstwerke aus Rasierschaum und Farbe auf Reispapier. Für die Großen waren natürlich auch Margarete Meertz in ihrem offenen Atelier „Meertzmalerei“ oder Gülhan Efkar in ihrer Ausstellung der Ebru-Kunst ein gefragter Anlaufpunkt.

Fast unbemerkt richtete sich Musikerin und Sängerin Ronja Luka an ihrem Standplatz vor dem Buchladen-Café Futur ein. Schon bei den ersten Gitarrenklängen und den ersten, mit glockenheller und klarer Stimme gesungen Zeilen war jedem Gast und den vorbeikommenden oder verweilenden Passanten klar: Hier singt und spielt ein ganz besonderer Mensch sich direkt in die Herzen der Zuhörer.
 
Im Gastraum des Café schafften Stefans und Susannes Klaviermusik derweil eine angenehme Gesamtatmosphäre und brachten die Zuhörer zum Träumen.

Pepe war auch in seiner Mittags-Aktion voll in seinem Element und versuchte, vor der Passage Eltern mit Kindern davon zu überzeugen, etwas Zeit für die Vorleseaktion für ihre Kinder zu investieren.

Sonja machte trotz enttäuschend kleiner Zuschauerzahl eine wundervolle Lesung für Kinder und Eltern.

Die Künstlergespräche mit Werner Albrecht und Edmund Zemanek wurden von interessierten Besuchern genutzt, mehr über die jeweiligen Hintergründe, Vorstellungen und Visionen derer Werke zu erfahren und den Menschen hinter der Kunst kennen zu lernen. Großen Zuspruch fand der offene Workshop zum Thema „Innerer Frieden und Zufriedenheit“ mit den beiden pädagogischen Fachkräften Nawal Keloul und Holger Kellers. Die Teilnehmer aus unterschiedlichen Kulturkreisen genossen die sichtbar entspannte Atmosphäre bei Handpan-Klängen und kleinen, mitgebrachten internationalen Spezialitäten. Seinen zweiten Schnupperkurs Handpan bot Sven im Ausstellungsraum von Behcet Kale (Malerei) und Nebil Sengin (Fotografie) an.

Bei entspannenden Klängen und gut besuchten Ausstellungsraum fanden die Werke der Künstler viele Bewunderer. Zeitgleich fesselte Richard eine weitere Gruppe von Menschen mit antiquarischen Bücher und deren Geschichte.

Das Finale am Samstag war nach Plan für Café Futur Houseband die große Stunde für die Manni (Gitarre, Mundharmonika, Gesang), Leo (Congaa Trommeln und Gesang) und Sebastian (Saxophon) perfekt. Es war eine Freude zu sehen, wie begeistert die Jungs die ungewöhnliche Kombination ihrer Instrumente und Stimmen einsetzten und dabei von Gabi, Nawal (Bongo Trommeln) und zeitweise sogar von einigen Gästen begleitet wurden.

Während der ganzen Veranstaltung bot das Buchladen-Café Futur den Menschen im Gastraum, in der Passage und vor dem Café an beiden Tagen ein Plätzchen zum Verweilen und zum Lauschen der Musik, aber auch zum Genießen warmer oder kalter Getränke sowie kleiner Leckereien an.

Orte und Projekte wie diese sind geprägt durch die Menschen, die sie schaffen, unterstützen und leben. Wir hätten gerne mehr davon.



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