Thomas Schmitz ist der 46. Ordensträger des „Morrscher Jong“

Rheydt

Fotos: Werner Erkens

Der Orden wird i. d. R. jährlich von der KG Blau-Weiß-Eisenbahner verliehen. Günter Krüger, neuer Vorsitzender der KG, tauschte seine Position mit dem bisherigen Vorsitzenden Hans Weyers, der zu seinem Sohn in Österreich gezogen ist. Weyers hätte die Verleihungszeremonie gerne begleitet – hätte die Deutsche Bahn es zugelassen.

Horst Hübsch, ehemals Bezirksvorsteher in Rheydt-West, erläuterte die Historie der Auszeichnung, die diesmal an den Vollblutkarnevalisten Thomas Schmitz ging. Schmitz ist Vorsitzender und Präsident der KG Schwarz-Gold Rheydt sowie Sitzungspräsident des MKV ist.

Die im Laufe der Jahre ausgezeichneten Würdenträger sind keineswegs morrsche Jungs. Vielmehr weist der Name auf den Stadtteil Morr hin. Ein erstes Mal verliehen wurde der Orden 1967. Initiiert wurde die Auszeichnung von Karl Hamacher, Protektor der KG Rot-Schwarz-Grün aus Morr (daher der Name Morrscher Orden).

Der Ordensausschuss der KG Rot-Schwarz-Grün legte die Richtlinien fest und verlieh 1967 den 1. Orden an Matthias Lehnen, damals Präsident der KG Rot-Schwarz-Grün. Zusammen mit dem aktuellen Ordensträger gibt es nun 46 gestandene Herren, die diese Ehre erfahren haben.

Dr. Markus Hardenack, Träger des Ordens seit letztem Jahr, erzählte einiges aus dem Wirken des rheinischen Adligen Thomas Schmitz: „Wenn man die Eckdaten von Thomas Vita hört“, so der Laudator Hardenack, „könnte man meinen, der Jung ist 111 % Rheydter Urgestein.“

Mit 11 Jahren ist Thomas bei Schwarz Gold Rheydt eingetreten und bildete hier schon bald mit Mareike Wingerath das erste Tanzpaar. Das elterliche Schlafzimmer der Familie Wingerath mit großem Spiegelschrank bildete hier die Trainingsfläche für die Beiden. Als Thomas 15 Jahre alt war entstand dann die Garde/Showtanzgarde von Schwarz-Gold. Schon bald erkannte der damalige Präsident Manfred Breuers die Qualitäten von Thomas, nahm ihn behutsam unter seine Fittiche und leitete Thomas an in Sachen Führung und Präsidentschaft von Schwarz Gold Rheydt.

Zum 111 %igen Urgestein Thomas gesellte sich auswärtige DNA in die Familie Schmitz. Im Jahr 2000 heiratet Thomas seine liebe Michaela, die Tochter der Haushälterin des Pastors von St. Marien, Ellen Beckers, so der Name von Thomas Schwiegermutter. Thomas Mutter Creszentia, auch Senzi genannt, war aufgewachsen im idyllischen Allgäu, das ist auch so etwas wie die zweite Heimat geworden von Familie Schmitz. Apropos Familie. Thomas und Michaela blieben nicht lange zu zweit. Bald wurde die Familie größer, 2002 kam Philipp zur Welt, 2005 komplettierte Annika die Familie.

Aber was ist schon so ein bisschen Präsidentschaft einer Karnevalsgesellschaft und Ausbildung, Familiengründung .... Wer Thomas kennt, weiß, dass da noch Zeit für ein andere Projekt blieb. Also ließ Thomas sich von seinem Schwager überzeugen, dass er für seine Familie noch ein Haus bauen müsse. Sie fanden ein Grundstück in der Grünstraße in Odenkirchen und begannen mit dem Hausbau. Über ein Jahr bauten sie, mit tatkräftiger Unterstützung, vor allem von Thomas Schwager Friedhelm das neue zu Hause für die Familie in Eigenleistung.

Derweil ging es natürlich auch weiter mit der Entwicklung bei Schwarz Gold Rheydt. Das inzwischen jedem von uns bekannte und geliebte Duo „Geschwister Schmitz“ entstand... wie kam es dazu? Ursprünglich war Ruth Mariechen von Schwarz-Gold Rheydt. Auf der Hochzeit ihres älteren Bruders Franz, kamen Thomas und Ruth die Idee das Brautpaar mit einem Sketch zu überraschen als „Oma und Opa“. Der Anfang der Geschwister Schmitz war geboren, denn von da an traten die beiden mit Sketchen als“ Oma und Opa“ auch im Karneval auf. Irgendwann gingen den beiden aber hiermit die Ideen aus. Nach einer Urlaubsreise seiner Frau Michaela entstand eine neue zündete Idee mit der Playbackshow, die wir alle bis zum heutigen Tag kennen. Die Idee der Playback Show blieb, die immer neuen und verrückteren Verkleidungen wandelten sich im Laufe der Jahre. Inzwischen werden die beiden bei dem ein oder anderen Auftritt unterstützt.

Inzwischen hat Thomas noch ein sehr wichtiges Amt im Mönchengladbacher Karneval inne. Er ist Sitzungspräsident des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes. Seit nunmehr zwei Jahren bekleidet Thomas nun dieses Amt, hat dabei seinen ganz eigenen Stil entwickelt und ist ein ebenbürtiger Nachfolger von Willy Kleuser. Es waren große Fußstapfen, die Thomas ausfüllen musste. Wir haben alle erlebt, dass er dies mit Bravour gemeistert hat, dafür gilt Bewunderung und Hochachtung. Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass Thomas Schmitz zu den Gladbacher Jecken gehört.

Gegen Ende der Laudatio richtete Dr. Markus Hardenack einige persönliche Worte an Thomas Schmitz: „Lieber Thomas, nicht nur, dass wir beide den Karneval so lieben, wir haben noch eine Gemeinsamkeit .. Wir sind „Heulsusen“ … unsere Emotionen gehen oft durch mit uns, wir können die Tränen nicht aufhalten! Auch das, lieber Thomas, macht Dich aus! Du lässt Emotionen zu, egal ob fröhlich, gerührt, traurig, es ist dann wie es ist, und jeder darf es sehen! Das haben wir gemeinsam! Wir sind wie wir sind und das ist gut so! Von Herzen gratuliere ich Dir zur Ernennung zum ‚Morrscher Jung‘!“

Beendet wurde die Veranstaltung mit dem Schlachtruf, wie er für die KG Blau-Weiß-Eisenbahner üblich ist: Mit einem dreimaligen Puff, Puff, Puffer.



Anzeigen aus der Region