Im 161. Jahr ihres Bestehens trafen sich die Sänger der Eintracht in ihrem Vereinslokal Wagner. Traditionell beginnt der Abend mit dem Titel "Kein schöner Land". Ein Lied aus der Zeit der Romantik. Eine Zeit, in der auch die Eintracht entstand. Und vielleicht ist es auch diese Romantik, die wir heutzutage im realen Leben sehr vermissen. Das a capella angestimmte Lied klang übrigens sehr gut.
Unter den Gästen befanden sich auch Abordnungen der Ortsvereine. In Wickrathberg ist das Verhältnis der Vereine zueinander sehr gut, man hilft und besucht sich.
Durch die Versammlung führte Vorsitzender Jochem Enzenmüller. In seinem Blick auf das zurückliegende Vereinsjahr wurde klar, dass es ein Jahr voller Aktivitäten war - mit Proben, Konzerten, Gastauftritten und Feiern im Dorf.
Die Versammlung lief, wie es der Name des GV besagt: in aller Eintracht. Der Vorstand und der Kassierer wurden von den Mitgliedern einstimmig entlastet. Einstimmig waren auch die Wahlen zum Vorstand:
- 1. Geschäftsführer: Ralf Winkels
- 2. Vorsitzender: Manfred Kissel
- 1. Notenwart: Herbert Schäfer
- 2. Kassierer: Michael Koehl (Neuwahl)
Als Kassenprüferin für 2 Jahre konnte Claudia Kaiser gewonnen werden. Barbara Fitzek wurde zur Ersatzkassenprüferin gewählt.
Dass das Vereinsleben intakt ist, wurde während des Rück- und Ausblicks durch Jochem Enzenmüller deutlich: "Krieg, Verfolgung, Notstand, Hunger, Migration, Besitzstandswahrung sind keine Themen, die wirklich Spaß machen. Im Gegenteil: sie schüren Angst. Und Angst ist kein guter Ratgeber und auch nicht gut für die Seele. Singen hingegen, vor allem in geselliger Runde, das ist Lebensfreude. Das ist – sich umgeben mit Menschen, die ein gleiches Hobbie teilen und es gerne tun. Menschen, die sich noch etwas zu sagen haben, die sich gerne auch nach dem Singen treffen. Die gerne Lachen, Klönen, was trinken, die Welt retten, das Umfeld diskutieren und und und.
Und das genau trifft auf uns zu. Jeder von uns erfüllt so seine Mission als Rad im Getriebe, als Grundstein einer Mauer gegen Lustlosigkeit, Trübsinn und Menschenfeindlichkeit. Aber die Zeiten ändern sich. Wir merken es unserem Umfeld an. Es wird schwieriger. Finanziell schwieriger, in der Zuversicht schwieriger und im Umgang miteinander kälter - trotz Klimaerwärmung. Wir trotzen dem. Wir zeigen, dass wir noch eine verschworene Gemeinschaft – eine 'Eintracht' sind. Und wir haben in 2023 viel geboten und für eben unsere Themen gearbeitet – nicht ohne Freude dabei zu empfinden."
In dem Zusammenhang lobt Enzenmüller auch den Chorleiter Heinz Fröschen: "Eben derselbe, der liebe Heinz-Josef Fröschen, hat es geschafft, das Rudel der Aufrechten, schwer dezimiert durch natürliche Fluktuation, musikalisch zusammenzuhalten und auch zu entwickeln. Vergleicht man die Mannzahl, so war sie vor 30 Jahren bei mehr als dem Doppelten. Aber wir sind noch da. Und gerne hebe ich hervor, dass wir auch immer wieder einen Grund zum Feiern oder zu Ehrungen finden.
Wobei wir beim Thema Ehrungen und Aufnahmen wären: Die jüngsten Neuzugänge, bestehend aus Hubert Spix, Joachim Mensing, Ingomar Malecha und Peter Rahier tragen dazu bei, dass der GV singefähig bleibt.
Heinz Cremer wurde wegen Krankheit in die passive Mitgliedschaft verabschiedet.
Wulf-Peter Schmidt ist - obwohl Düsseldorfer - seit 40 Jahren in der Eintracht Mitglied. Hubert Schmidt bekleidete bereits in 2023 seit 5 Jahrzehnten das Amt des 1. Kassierers. Bis heute: unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft "Eintracht". Ein ganz seltenes Jubiläum.
Auch Hubert Blum ist ein langjährig verdienter Sänger. Vor 5 Jahren blickte er auf 50 aktive Jahre im DSB zurück. Aus welchen Gründen auch immer, wurde das übersehen. Für die Eintracht kein Problem: Jetzt wurde er für 55 Jahre Treue zum Gesang gewürdigt und ausgezeichnet.
Die Würdigungen steigerten sich während der Jahreshauptversammlung stetig. Die Versammlung fand in der Vereinsgaststätte Wagner statt. Jochem Enzenmüller: "Seit Jahr und Tag genießen wir in diesen Räumlichkeiten so vieles. Bestens gezapftes Bier in mehreren Farben und Ausprägungen, erfrischende Getränke aller Art, leckeres Essen selbst nach der Probe. Wir genießen Öffnungszeiten, die zum Teil auf uns dimensioniert wurden. Wir haben hier gefeiert, gelacht, geschunkelt, getagt, geweint und immer wohl und heimisch gefühlt. Hier, das bedeutet: in der Gaststätte Wagner, unserem Vereinslokal. Und das nun im 100. Jahr.
Ist das nicht unglaublich? Ein wahrhaft sehr seltenes Jubiläum. Und bedanken wollen wir uns bei zwei Personen: Gregor Schumacher (ehemaliger Gastwirt) und Marcel Kaden (aktueller Gastwirt)." Die schöne Urkunde wird wohl künftig die beliebte Gaststätte zieren.
Nach soviel Ehrungen gelang dem Vorsitzenden aber auch noch ein Blick nach vorn. Hier wäre besonders das Herbstkonzert am 9. November in der Ev. Kirche Wickrathberg zu nennen. Ab sofort sind dafür die Karten bei den Mitgliedern erhältlich.
Mit der Ausgabe der Karten an die Mitglieder endete ein harmonischer Abend.