Die Große Sitzung der KG "Die Kreuzherren" Wickrath

Wickrath

Fotos: Karl-Heinz Habrich und Werner Erkens

Am 18. Januar starteten die Kreuzherren ihren diesjährigen Saalkarneval. Ca. 150 Gäste sahen ein Top-Programm, das mehr Gäste verdient hätte.

 

Wie auch immer: Für den guten Ton vor, nach und zwischen den Auftritten war CAEBO zuständig. Andreas Bottermann, der Meister des Tuschs, ist eine "Bank" in Sachen guter Laune. Das Publikum war schon ausgelassen, da war der Elferrat noch gar nicht eingezogen.

Die närrischen Gäste, derart gut vorbereitet, empfingen den Elferrat und die Garden der Gesellschaft mit großem Jubel. Präsident Stefan Schmitz verlor zunächst einige Worte zum gesamtstädtischen Motto "Jubel, Trubel, Heiterkeit - 50 Jahre jecke Zeit". Die kommunale Neugliederung 1975 sei ein Zusammenschluss von MG und RY gewesen - mit dem Sahnestück Wickrath.

Nachwuchsarbeit ist für die Kreuzherren total wichtig. Die Gesellschaft unternimmt einiges für die Jugendlichen und jungen Damen. Die Schlossgarde bedankt sich dafür mit professionellen Auftritten während der Session. Allen voran: Trainerin und Solotanzmariechen Anna Paulußen. Nicht ohne Grund bilden die ersten beiden Fotos dieses Beitrages die junge Dame in Aktion ab.

Drei Gäste betraten die Bühne: Vanessa Odermatt und Rüdiger Saupe wurden zu Ehrensenatoren ernannt. Franz Dirk Meurers, frisch proklamierter Kreuzritter, wurde gebührend vorgestellt.

Schließlich gab es noch ein Geburtstagsständchen: Patrick, Gitarrist von CAEBO, spielte auf seinem Geburtstag für die Wickrather Gäste. Er blickte auf 35 Lebensjahre zurück.

Zeit für den 1. Büttenredner: Frank Friederichs war der Eisbrecher. Er präsentierte sich als echter kölscher Büttenredner - als "Ne Spätzünder". Die kölsche Reise wurde fortgesetzt mit Julie Voyage (Ken Reise). Eine Travestie-Vorstellung: bunt, schräg, kölsch. Im ersten Teil des Auftritts gab es Gags im Sekundentakt. Im zweiten Teil erklangen kölsche Tön. Genau richtig für die Wickrather. Die Betriebstemperstur war endgültig erreicht. Die Gäste: ein einziger Chor - und: textsicher. Vor unserem geistigen Auge erstand Trude Herr: "Ich will keine Schokolade - ich will lieber einen Mann …". Und schließlich als Zugabe noch Ostermann-Titel: die funktionieren immer.

War das noch zu steigern? Eine schwere Aufgabe für Olli, den Köbes? Nicht für einen Profi wie ihn. Er knüpfte nahtlos an seinen Vorgänger an. Dazu einen Super-Witz über Donald Trump. Den können wir an dieser Stelle aber nicht wiedergeben. Noch einmal Gags im Sekundentakt. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Schnelligkeit. Dürfen Veganer einen Frosch im Hals haben?

Die Kreuzherren machten alles richtig. Drei Büttenredner im ersten Drittel des Programms. Die Chance, dass alle Gäste zuhören ist zu diesem Zweitpunkt riesig.

Dennoch: jetzt musste Musik her: die Rhienstädter aus der "karnevalistischen Hochburg" Krefeld. Sechs Musiker und eine Sängerin verwöhnten die Wickrather musikalisch. Alte und neue Karnevalslieder, gemischt mit Rock, Pop und Schlagern. Der Jubel war groß - die Damen dürfen sich freuen. Während der Damensitzung am kommenden Freitag sind die Rhienstädter ein weiteres Mal Gast in der Adolf-Kempken-Halle.

Die Golden Girls Horrem - eine tollte Formation die in klasse Kostümen Showtanz auf die Bühne brachten: schnelle Schrittkombinationen, akrobatische Hebefiguren, spektakuläre Hebungen und eine stimmige Choreographie.

Dann Kontrastprogramm: Nach Show folgte Tradition: die "Traditionelle FunkenGarde Erkelenz Blau-Weiß der EKG von 1832 e. V." Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Incl. der Musiker zogen 120 Aktive ein, die auf und vor der Bühne Platz fanden. An diesem Abend dabei: ein gemischtes Tanzkorps, ein weibliches Tanzkorps, ein Solotanzmariechen, ein Fahnenschwenker und Regimentstöchter.  Das weibliche Tanzkorps zeigte Tänze  zu bekannten Titeln wie "Musik ist Trumpf" und "Über den Wolken". Die jungen Damen zeigten dabei eine Leistung: ein Fernsehballett hatte es nicht besser gekonnt. Ein gemischter Gardetanz in traditionellen Kostümen: das gibt es im rheinischen Karneval nur bei der FunkenGarde Erkelenz.

Szenenwechsel: die Hitfluencer aus Hamburg boten Musik, Stimmung, Party. Musikalisch fragten sie sich: "Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag?"  Der Saal war "völlig losgelöst"!

Wir nähern uns Mitternacht. Im Foyer steht das Schönste was der Mönchengladbacher Karneval zu bieten hat: das Prinzenpaar Prinz Alexander I. und seine Lieblichkeit Prinzessin Niersia Kathrin. An diesem Abend im Gefolge: Hermann Schnitzler, stellv. Vorsitzender des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes. Schnitzler räumt ein: "Es war ein langer Tag für uns!" Seine Stimme ist deutlich angeschlagen. Aber: Prinzenpaar, Hofstaat, begleitende Garde und Schnitzler sind dennoch topfit. Lied Nr. 4 ist in dieser Session der Renner.

Dabei handelt es sich um den Song der Räuber "OBEN UNTEN". Im Refrain heißt es: Oben - Unten, links - rechts, vor - zurück, dreh'n, dreh'n, dreh'n. Stopp! (je drei Mal immer schneller wiederholt). Alle Aktiven schafften das auch kurz nach Mitternacht noch. Die Prinzessin ist hier aber klar führend. Allen machte es großen Spaß. Nach Mitternacht zogen das Prinzenpaar samt Hofstaat und Begleitungen mit dem Elferrat und mit einem letzten "WICKRATH HELAU" aus dem Saal aus.

Nach einer begeisternden Sitzung, die schnell Fahrt aufgenommen hatte, war jetzt Zeit für ein gemütliches Bierchen im Foyer.

Der närrische Wickrather Zug nimmt wieder Fahrt auf am kommenden Freitag an gleicher Stelle mit seiner Damensitzung. Wer keine Karte mehr bekommen hat: wir werden versuchen die Stimmung für die Leserinnen und Leser einzufangen.



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