Aus Termingründen wurde der Punkt Tagebaufolgelandschaft – Masterplan Seeentwicklung Tagebau Garzweiler 3917/X vorgezogen, mit dem Vortrag von Andreas Bräuer, Projektmanager beim Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler. Er berichtete, dass am 18. März der Beschluss zum Masterplan gefasst wurde, der das Gerüst für die langfristige Entwicklung des Sees ist und über mehrere Dekaden geht, d.h. auch für die nächsten Genrationen relevant ist. Leider war bei der Online-Bürgerbeteiligung (ca. 3.000 Personen) diese Generation nur schwach vertreten, meist Bürger der Generation 40+, die sicher nicht alle die Vollendung des Projekts erleben werden. Auch Bürgerspaziergänge am Tagebau hatten ihre Resonanz aber auch meist mit Menschen, die zwar viel Erfahrungen haben, aber auch bereits älter sind.
Bis zum Jahr 2030 (spätestens 2033) gibt es den Tagebau noch, dann soll die Befüllung beginnen, die ca. 30 Jahre dauert, bis der Zielwasserspiegel erreicht wird. Mit dem vorzeitigen Braunkohlenausstieg im Rheinischen Revier werden die Fragen des Strukturwandels und der Landschaftsgestaltung sehr aktuell. Die Prozesse und die zeitliche Entwicklung stellte Herr Bräuer anhand einer PowerPoint Präsentation dar.
Es bestehen Anregungen und Forderungen nach Freizeitflächen, Tourismus, Naturschutz sowie für Wege, Infrastruktur und den wirtschaftlichen Nutzungen. Allen gerecht werden und einen vernünftigen Mittelweg finden, der alle Bedürfnisse befriedigt, ist das Ziel. Der Masterplan dient als Leitfaden und Planungsinstrument für die langfristige Entwicklung und damit für die Gestaltung der räumlichen Veränderungen in verschiedenen Zeiträumen. Bereits bestehende Ideen und Konzepte wurden zusammengestellt, aktualisiert, angepasst und Impulse gesetzt, denn gut 450.000 Menschen aus Mönchengladbach, Erkelenz, Grevenbroich, Jüchen, Titz und Bedburg sind betroffen. Informationszentren sind vorgesehen. Herr Bräuer stellte den Rahmenplan vor, das sogenannte „Drehbuch“ für die Zeit nach dem Tagebau mit den verschiedenen Phasen und den „Lupenräumen“. Die Stadt Mönchengladbach ist im Wesentlichen der Lupenraum Wanlo. Der See und die Böschungen werden an den Orten eine unterschiedliche Wasserkante bzw. Zielwasserspiegel haben.
Für das Jahr 2037 wurde die Internationale Gartenausstellung (IGA) an die LANDFOLGE Garzweiler vergeben. Dies ist eine einmalige Gelegenheit für einen Blick in die Zukunft mit dem Strukturwandel, d.h. wie die Tagebaulandschaft nach jahrzehntelanger Nutzung durch den Kohlebergbau neu geschaffen werden soll. Die IGA verspricht zu einem Publikumsmagneten zu werden, allein durch die Nähe zum Ballungsraum Rhein-Ruhr, den Niederlanden und Belgien. Eine Seilbahn soll gebaut werden.
U.a. sind für die Zukunft Sportboothäfen, eine Marina, Strände, Strandbereiche für Unterhaltung und Freizeit vorgesehen sowie ein geschlossener Rundweg. Bis zum Jahr 2070 soll der See voll sein. Was alles möglich ist im Rahmen der Nutzungsverteilung, welche Fragen sich stellen, wird sich zeigen. Einzelheiten unter www.landfolge.de/seeentwicklung.