Die Jüdische Gemeinde Mönchengladbach lud heute am 17. April 2024 zu einer Solidaritäts-Veranstaltung zur Unterstützung Israels ein

Mönchengladbach

Neben der Vorsitzenden Frau Dr. Floh und Bürgermeisterin Josephine Gauselmann, sprach auch Ulrich Elsen, Bezirksvorsteher des Stadtbezirks MG-Süd

Nachfolgend ein Auszug aus seiner Rede

"... Am 7. Oktober 2023 wurde in einer nicht für möglich gehaltenen eiskalt inszenierten Brutalität der Weltöffentlichkeit deutlich gemacht, dass man es nach dem Nationalsozialistischen Holocaust nach wie vor wahrhaft ernst meint mit der Vernichtung der jüdischen Menschen, ihrer Kultur und ihres Staates Israel.

1200 ermordete israelische Frauen und Männer wurden bei dem  verbrecherischen Überfall von Hamas – Killern Opfer eines präszise geplanten terroristischen Anschlags, hunderte Geiseln wurden genommen, von denen sich noch 130 in der Gewalt der Terroristen befinden.

In der Folge dieses verbrecherischen Terroranschlages hat Israel von seinem selbstverständlichen Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht und bekämpft seitdem die Terrororganisation Hamas, die sich im Gaza-Streifen offensichtlich seit Jahren mit Hilfe vor allem durch den Iran hinter der Zivilbevölkerung in einem ausgeklügelten Tunnelsystem verschanzt hat. Die Opfer der palästinensischen Zivilbevölkerung sind von den Tätern zynisch kalkuliert worden, um Israel vor der Weltöffentlichkeit als Täter zu diskreditieren.

Das ist den Terroristen auch bei Teilen der Öffentlichkeit auch bei uns in Deutschland auf perfide Art gelungen. Nicht die Vernichtung Israels und seiner Bürgerinnen und Bürger, die Auslöschung des Judentums und des einzigen demokratischen Staates im arabischen Raum sind da nun Grund der Empörung, sondern die eigentlichen Opfer werden zu Tätern erklärt, der Staat Israel und seine Bürger geradezu dämonisiert.
 
Daran zu erinnern ist wichtig, weil es auf den Kontext der gesamten Konfliktsituation im arabischen Raum hinweist. Einer Region, wo gerade für das diktatorische, islamistisch-autoritäre System des Iran der Staat Israel das antisemitische Feindbild darstellt, mit dem die fanatisierten Massen einer seit Jahrzehnten aufgehetzten Bevölkerung zu mobilisieren und zusammenzuhalten sind. Seit seiner Gründung verteidigt sich Israel gegen diesen Hass, seit seiner Gründung sind Millionen Menschen in diesem Hass erzogen oder, wie die Palästinenser in Flüchtlingslagern gehalten worden, anstatt sie in einer einvernehmlichen Zweistaatenregelung sich selbst bestimmen zu lassen.

Darüber hinaus haben sich vom Iran unterstützte militante Terrorgruppen gebildet, wie die Hamas im Gaza-Streifen, die Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen, die bisher stellvertretend für die Revolutionsgarden des iranischen Mullah-Regimes gegen Israel agierten.

Und nun fürchten wir uns nach dem Raketen- und Drohnenangriff, zum ersten Mal  durch das iranische Mullah-Regime selbst, vor einer Ausweitung des kriegerischen Konfliktes, der zu einem Flächenbrand im gesamten arabischen Raum werden könnte. Zusammen mit dem verbrecherischen Überfall Russlands auf die Ukraine könnte sich das zu einem weltweiten Konflikt ausweiten, dessen Folgen unabsehbar sein werden.

Wenn wir denn nun heute hier zusammenstehen, so verbindet sich unsere Solidarität mit der jüdischen Gemeinde und dem Staat Israel gleichermaßen mit der Sorge um die weitere Entwicklung.

Nun werde ich mich hier nicht in den Chor derjenigen einreihen wollen, die nun mit wohlfeilen Ratschlägen die öffentliche Debatte bestimmen. Erst recht werden sie von mir hier keine besserwisserische Kritik an der Politik Israels hören. Diese kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Politik vernehme ich aus Israel selber und gerade mit Blick auf unsere historisch begründete Verantwortung möchte ich da sehr zurückhaltend sein.

Aber ich möchte eine Hoffnung und gleichzeitig ein Versprechen formulieren.

Ich hoffe, dass es gelingt, die aktuell äußerst gefährliche Lage nach dem Iranischen Raketenüberfall mit Besonnenheit und politischer Klugheit zu entschärfen, ich hoffe, dass ein Weg gefunden werden kann, die Geiseln zu befreien und die Waffen niedergelegt werden können.

Ich weiß, dass dies angesichts der hochkomplizierten Gemengelage eines schon Jahrzehnte die Region bestimmenden Konfliktes eine ungeheure Anstrengung für alle beteiligten Seiten darstellt. Eine Art „Westfälischer Frieden“ für den Nahen Osten – zur Zeit nur ein Traum, aber das war der Frieden vor 1648 für die Menschen seinerzeit in Europa auch. Ich hoffe sehnlichst, dass der Traum auch für die Menschen in Israel und die gesamte Region Wirklichkeit werden kann.

Bis dahin wird es noch ein weiter und schwieriger Weg sein und es wird sicher auch Rückschläge geben. Aber, sehr geehrte Mitglieder der jüdischen Gemeinde, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens,  eines verspreche ich Ihnen: Wir Demokraten in Mönchengladbach, in unserem Land stehen an ihrer Seite. Wer glaubt, sich den aktuellen Konflikt für antisemitische oder israelfeindliche Hetze und Hasspropaganda zunutze machen zu können, der wird auf unseren entschiedenen Widerspruch und Widerstand stoßen. Sie sind nicht allein!"



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