Gemeinsame Initiativen gegen Geldautomatensprenger zeigen auch in Mönchengladbach Wirkung

Mönchengladbach

Die gemeinsamen Initiativen von Banken, Polizei und Politik gegen Geldautomaten-Sprengungen zeigen Wirkung – landesweit und auch in Mönchengladbach.

Im ersten Halbjahr 2024 gab es 18 solcher Taten – im Vorjahreszeitraum waren es noch 88. In Mönchengladbach kam es in diesem Jahr bisher zu keiner Sprengattacke – im Jahr 2023 schlugen die Banden noch vier Mal im Stadtgebiet zu. „Die Sicherheitskonzepte zeigen Wirkung“, meinen die beiden Landtagsabgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner zu der Entwicklung der Zahlen.

Innenminister Herbert Reul hatte die Sonderkommission BEGAS zur Bekämpfung und Ermittlung der Geldautomaten-Sprenger eingesetzt. Der ganzheitliche grenzüberschreitende Ansatz und die enge Kooperation mit den Geldinstituten sind dabei erfolgreich: „Die Sprengungen sind durch verschiedene Maßnahmen unattraktiver für die Täter geworden“, berichten die beiden Landtagsabgeordneten.
 
Gemeinsam mit den Banken wurden entsprechende Präventionsmaßnahmen umgesetzt. Die Volksbank Mönchengladbach hat sich besonders aktiv in die Zusammenarbeit mit den Behörden eingebracht und im engen Austausch ein Sicherheitskonzept mit Versicherungen, Behörden und der Politik entwickelt, um Diebstahl und Vandalismus effektiv zu verhindern. Dabei investierte die Volksbank Mönchengladbach mit ihren Niederlassungen in Meerbusch, Willich und Erkelenz einen Millionenbetrag in die Sicherheit in den vergangenen Monaten. Alle Geldkassetten in den Automaten wurden mit Farbpatronen ausgestattet. Ergänzend dazu kommt eine Vernebelungstechnologie zum Einsatz. Bei Manipulations- oder Sprengversuchen füllt diese innerhalb kürzester Zeit das Foyer mit einem blickdichten Nebel, der die Täter orientierungslos macht, bis Sicherheitskräfte und Polizei eintreffen. Außerhalb der Schalterzeiten werden die Automaten geleert. Dies bedeutet, dass Bargeldtransaktionen nur zu bestimmten Zeiten möglich sind. Um die Verfügbarkeit von Bargeld aber weiterhin sicherzustellen, stellt die Volksbank Mönchengladbach sogenannte Cubes in der Nähe von Filialen und in ländlichen Gebieten auf.
 
Ein weiteres Sicherheitskonzept, das derzeit diskutiert wird, ist die Verklebetechnik. Hierbei würden Geldscheine bei einem Angriff verklebt und somit unbrauchbar gemacht werden, um Kriminellen den Anreiz zu nehmen, Automaten zu sprengen. In den Niederlanden sind solche Systeme bereits im Einsatz und werden auch in Deutschland als mögliche Lösung betrachtet. Voraussetzung für den Einsatz ist eine Gefährdungsbeurteilung und folgend eine Freigabe durch die Behörden.
 
In den letzten Monaten gab es einen regen Austausch mit Versicherungen, Behörden und der Politik. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen, aber wir dürfen nicht ruhen", betont das Vorstandsmitglied der Volksbank Mönchengladbach Franz D. Meurers bei einem Austausch mit Vanessa Odermatt zu den Sicherheitskonzepten. Weitere Unterstützung der Politik sei erforderlich, damit die Zulassung der Verklebetechnik bald Realität werde. Darüber hinaus sei auch die Unterstützung der Verwaltung beim Aufstellen der Cubes notwendig. Geeignete Standorte müssten identifiziert und mit der Stadt besprochen werden. Teilweise seien bürokratische Hürden zu nehmen; da in vielen Fällen Bauanträge zu stellen seien.



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