Hans Oehmen, Bio-Bäckermeister und ehemaliger Besitzer des Mönchengladbacher „Café Ö“, leitet heute im Ruhestand als Vorsitzender die Geschicke des Eine-Welt-Laden. „Kontrollen vor Ort erfolgen durch die Großhändler wie beispielsweise die GEPA. Sie legen auch großen Wert darauf, dass die Standards stimmen.“ GEPA, geprüft nach dem Garantiesystem der World Fair Trade Organization (WFTO) ist bereits seit 1975 im fairen Handel tätig. Die Gesellschafter sind ausnahmslos kirchliche Entwicklungs- und Jugendorganisationen. Sie schrieben ihre Unternehmensphilosophie im Gesellschaftsvertrag fest.
Wie finanziert sich nun der „Eine-Welt-Laden“ am Abteiberg? „Der Umsatz blieb bisher immer konstant, wir haben eine solide Finanzlage“, erklärt Hans Oehmen. „Wir tragen uns aus den Umsätzen und aus Spenden. Das wichtigste Kapital sind aber unsere ehrenamtlich Tätigen.“ Einkauf, Ladendienst oder Mitarbeit bei Aktionen, helfende Hände werden immer gesucht. Die Einarbeitung ist gewährleistet. Auslagen und Aufwendungen werden erstattet.
Eine Sortimentsgruppe durchforstet die Homepages der Großhändler nach neuen Artikeln wie Lebensmittel oder Kunstgegenstände. Die Lebensmittelgruppe probiert u. a. Gerichte aus. Sie veröffentlichte kürzlich ein Rezeptheft für Kinder und Erwachsene zum Selbstkostenpreis - ein EURO. Eine kleiner Kreis um Hans Oehmen kümmert sich um die Finanzen. Seit zwei Jahren bietet der Eine-Welt-Laden Bezahlung per Kreditkarte an.
Mittlerweile konzentriert sich das Team auch auf Bildungsangebote. „Für Informationsveranstaltungen gehen wir in die in Schulen. Viele Lehrer unterstützen unsere Arbeit“, führt Hans Oehmen aus. Eine Frage, die Kinder bewege: Woher kommt die fair gehandelte und „emissionsfreie“ Schokolade? Sie wird beispielsweise aus Afrika in Segelbooten nach Deutschland gebracht. Lastenradfahrende holen sie im Hafen ab und bringen sie in die Geschäfte. Beispiele für Schüler und Schülerinnen zu den fair gehandelten Lebensmitteln gibt es genug: Kaffee aus Südamerika, Tee aus Indien oder Honig aus Mexiko. Hans Oehmen freut sich über weitere interessierte Pädagogen und Pädagoginnen.
Einmal monatlich treffen sich alle Mitarbeitenden, um aktuelle Produkte vorzustellen, Aktionen zu planen oder um Verbesserungen zu erarbeiten. Derzeit vertreibt der Eine-Welt-Laden Apfelsinen aus Italien zu 36 EURO je 10 Kilogramm. Bis Ende Februar werden noch Bestellungen für die Auslieferung im März angenommen.
„Es gibt noch viel zu tun“, stellt Hans Oehmen fest. Ideen haben er und sein Team reichlich, damit der Erfolg auch im fünften Jahrzehnt bleibt.
Mönchengladbach