Josef Hlávka, Architekt und Gründer der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, wollte die neue Kapelle seines Schlosses Lužany besonders würdig einweihen. Er beauftragte deshalb Antonin Dvořák, eine Messe zu komponieren, die selbst in einer kleinen Kirche wirken würde. Die Uraufführung der Orgelfassung am 11. September 1887 auf Schloss Lužany bewies, dass Dvořák auch ohne opulenten Chor und ohne großes Orchester ein Publikum mit seiner Musik verzaubern konnte.
Den erneuten Beweis dafür wird 136 Jahre später der Niederrheinische Konzertchor von Mönchengladbach und Krefeld mit seinen Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass-Solisten erbringen. Gemeinsam mit den Niederrheinischen Sinfonikern gestaltet der Chor seit vielen Jahren die städtischen Chorkonzerte in Mönchengladbach und Krefeld. Nun wird er am 28. September unter der Leitung von Michael Preise um 19.30 Uhr im St. Kamillus Kolumbarium die Chor-Messe zum Besten geben. In absolut stimmiger Umgebung, denn das Kolumbarium in Dahl gleicht mit seinen 150 Sitzplätzen bei der Größe der noch heute besuchbaren Barock-Kapelle auf Schloss Lužany, bietet die von Dvořák vorgegebene Orgel und wurde daher als idealer Aufführungsort gewählt.
Das nach dem Ort seiner Uraufführung auch Lužany-Messe genannte Werk zeugt von Dvoráks Kunstfertigkeit, einen sakralen Text musikalisch zu fassen und gleichzeitig die heitere, unbeschwerte Atmosphäre der böhmischen Landschaft einzufangen. Der für seine professionellen Aufführungen von Chorwerken bekannte Niederrheinische Konzertchor will also mit diesem Stück Chor-Klassik auf höchstem Niveau bieten. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Die Künstler freuen sich über eine Spende.
Das St. Kamillus Kolumbarium
Der Kamillianer-Orden errichtete die St. Kamillus Kirche in den Jahren 1929 - 1931 nach Plänen des bekannten Architekten und Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm. Die Handschrift des namhaften und für seine expressionistische Kirchen-Architektur bekannten Dominikus Böhm sorgte dafür, dass die Kirche 1992 in die Liste der schützenswerten Denkmäler Mönchengladbachs aufgenommen wurde. Mit der heutigen Nutzung als Urnenstätte kann das Denkmal in seiner Einmaligkeit erhalten werden. Gleichzeitig entstand so eine stimmungsvolle Umgebung für Urnengräber, in der ohne konfessionelle Einschränkungen jedermann beerdigt und nach seinem Tod besucht werden kann. Doch die Grabeskirche ist nicht nur ein Ort des Gedenkens. Auch Kunst und Kultur bietet sie einen außergewöhnlichen Rahmen. Die preisgekrönte Foto-Wand „Heimat. Deutschland – deine Gesichter“ von Carsten Sander hat viele Bewunderer. Andere Künstler folgen diesem dauerhaften Vorbild und stellen temporär ihre Werke im St. Kamillus Kolumbarium aus. Auch stilvolle Konzerte, Lesungen und Talkrunden finden in der Grabeskirche statt wie am 28. September um 19.30 Uhr der Auftritt des Niederrheinischen Konzertchors.
Mönchengladbach