Noch 2021 betreute eine Lehrkraft im Bundesdurchschnitt 14,8 Schüler. Aus bisherigen Statistiken geht gem. des Schreibens der NRW-FDP hervor, dass die Schülerzahlen im Schuljahr 2022/2023 im Vergleich zu 2021/2022 um 4,6 % anstiegen. Die Vollzeiteinheiten für Lehrerstellen erhöhten sich dagegen um 3,5 %.
Die stellvertretende Schulsprecherin der FDP Mönchengladbach und ehemalige Pädagogin Gisela König-Wilms teilt hierzu mit: „Dass wir mehr Lehrpersonal benötigen, ist unumstritten. Es sollten zwei Dinge bei der Einstellung beachtet werden. Verbeamtete Lehrer oder Lehrerinnen können rechtlich befristet versetzt werden. Der Beruf kann somit für Familienväter oder -mütter nicht mehr attraktiv sein, wenn sie mit Versetzungen in andere Städte rechnen müssen. Andererseits fehlt nach wie vor eine gesicherte Kinderbetreuung, weshalb viele lieber eine Teilzeitstellt im Schuldienst annehmen.“
Anne Embser, Vorsitzende der Katholischen Elternschaft im Bistum Aachen e.V. und auch als sachkundige Bürgerin im Schulausschuss der Stadt Mönchengladbach, sieht, dass unter den aktuellen Voraussetzungen für zukünftige Jahrgänge noch größere Klassen zu erwarten sind. „Die zugewanderten Kinder kommen hinzu. Deren Integration bedeutet eine zusätzliche besondere Anforderung was Förderung und zeitliche Ressourcen betrifft. Häufig fehlen auch die entsprechenden Klassenräume.“ Gisela König-Wilms fügt hinzu: „Zu den großen Eingangsklassen kommen im Verlauf der Grundschulzeit häufig noch weitere Schülerinnen und Schüler durch Zuzug oder Klassenwiederholung. Dass diese Situation die Bildungsqualität reduzieren wird, dürfte jedem klar sein.“
Doch wie könnte man Abhilfe schaffen? „Es sollten nur Seiteneinsteiger mit guten Deutschkenntnissen genommen werden, die für den Unterricht in der Grundschule für Kinder ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse geeignet sind“, rät Gisela König-Wilms. Sie erinnert daran, bei Lehrermangel auch die noch vor Jahren üblichen „Vorgriffsstunden“ einzubeziehen, die die wöchentliche Stundenzahl ohne Bezahlung um ein bis zwei Stunden erhöhen. Jedoch müsse gewährleistet sein, dass die angesammelten Stunden zeitlich vergütet werden, wenn genügend Personal vorhanden sei.
Anne Embser ergänzt: „Die Schulanmeldungen für die Schulneulinge 2024 erfolgen in Kürze. Besonders wir Eltern fragen uns mittlerweile, wie groß die Klassen im kommenden Jahr noch werden sollen. Das schlechte Abschneiden beim Aneignen der wichtigsten Basiskompetenzen an unseren Grundschulen sollte uns daran erinnern, dass auch große Klassengrößen hier eher zu einer weiteren Verschlechterung beitragen als zu einer Verbesserung.“
Die Landesregierung solle sich zu den Klassengrößen positionieren und den Eltern erklären, mit welchen Maßnahmen sie Abhilfe schaffen wolle.
Proppenvolle Klassen an NRWs Grundschulen?
Mönchengladbach
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