Am 23. Januar 2025 veranstaltete der Historische Verein Wegberg in der Wegberger Mühle einen Vortrag zum Thema Räuber oder Ritter- Wer oder was waren die Raubritter, und gab es sie auch in unserer Gegend?
Der Vortrag wurde in der vollbesetzten Mühle von Klaus Kawasch, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Historischen Vereins Wegberg gehalten. Nach kurzer Begrüßung der Zuhörer durch den Vorsitzenden des Vereins Hermann-Josef Heinen, begann Klaus Kawasch seinen Vortrag damit, dass er die Begriffe des Raubs und des Ritters und deren Bedeutung näher erklärte. Über Darstellungen der Lebensbedingungen der Menschen der verschiedenen Gesellschaftsschichten im späten Mittelalter führte der Vortrag zu den sich daraus ergebenden Konflikten der damaligen Zeit.
Ein weiterer Teil des Vortrags schilderte, wie diese Konflikte letztlich zum Entstehen räuberischer Handlungen diverser Burgherren führten, welche Konsequenzen die herrschende Schicht daraus zog und wie sie schließlich diesen Strömungen entgegentrat.
Ein weiterer Teil des Vortrags spannte danach den Bogen zur hiesigen Gegend. Mehrere mutmaßliche Raubritter wurden kurz dargestellt, um schließlich mit den Beschreibungen zum Untergang der allseits bekannten Burg Gripekoven eine Herrschaft beispielhaft genauer zu betrachten.
Als Fazit des Vortrags ergab sich schließlich die Frage, ob das landläufige Bild des Raubritters als ausschließlich gewaltorientiertem Wegelagerer so bestehen kann, oder ob nicht vielmehr machtpolitische Bestrebungen der Herrschenden sich dieses durch gesellschaftliche Umwälzungen entstandene Phänomen zu Nutze gemacht hatten.
Nach dem Ende des Vortrags ergab sich zwischen den Zuhörern, dem Vortragenden und dem Vorsitzenden des Vereins ein sehr angeregter Gedankenaustausch, dessen Dauer sogar in etwa der des vorherigen Vortrags entsprach.