Auch wird sich Grefrath, das schon länger Mitglied bei Mayors for Peace ist, an der Veranstaltung in Hinsbeck beteiligen. Am selben Tag werden in Mönchengladbach (11.00 Uhr) vor dem Rathaus Abteiberg und in Viersen (12.00 Uhr) auf dem Vorplatz des Stadthauses die Flaggen der Mayors for Peace aufgezogen.
Herbert Hochheimer (IPPNW): "Angesichts des immer weiter eskalierenden Kriegsgeschehens in der Ukraine und zunehmend auch auf russischem Gebiet sowie der anhaltenden Kämpfe in Gaza mit beinahe nicht mehr zählbaren Verlusten an Menschenleben, Behausungen und lebensnotwendiger Infrastruktur, rufen Pax Christi, der Internationale Versöhnungsbund und IPPNW gemeinsam alle Menschen zur Teilnahme an den Veranstaltungen der Mayors for Peace am 8. Juli in unserer Region auf. Denn hinter all den genannten Kriegen und auch den wechselseitigen Drohungen im Kampf um die Vorherrschaft in der Welt lauert der Atomkrieg als ständige Gefahr. Russische Generäle und Influenzer schwadronieren über den Einsatz taktischer Atomwaffen in der Ukraine, die Regierung Israels verfügt über Atomwaffen, und die USA haben schon in früheren Krisen in der Strasse von Taiwan den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung gezogen. In allen diesen Krisen- und Kriegsgebieten steigt mit zunehmender Dauer und Eskalation der Kämpfe und Provokationen die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen. Es helfen nicht Aufrüstung, große Manöver und immer mehr und tödlichere Waffenlieferungen sondern vertrauensbildende Maßnahmen wie Abrüstung, Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen, Angebote und Durchführung von Verhandlungen und internationale Vermittlungsschritte.
Ebenso wie die Mayors for Peace setzen unsere Organisationen sich für den Beitritt Deuschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen ein. Damit kann die nukleare Teilhabe Deutschlands beendet werden und die US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel abgezogen werden. Von Deutschland darf keine Atomkriegsgefahr ausgehen und wir wollen auch nicht Opfer werden bei Angriffen auf die in der Eifel stationierten Atombomben."
Info:
Am 8. Juli findet jedes Jahr der Flaggentag der internationalen Organisation Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) statt. Diese weltweite Vereinigung von BürgermeisterInnen wurde 1982 vom damaligen Bürgermeister von Hiroshima unter der Bezeichnung „Programm zur Förderung der Solidarität der Städte mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung von Atomwaffen (Partnerschafts-Programm der Städte Hiroshima und Nagasaki zur Ächtung aller Atomwaffen in Ost und West)“ ins Leben gerufen und später in Mayors for Peace umbenannt. Ihr Ziel ist der Schutz aller Menschen und besonders der Menschen in den Mitgliedsstädten vor den besonderen Gefahren der Atomwaffen als originäre Aufgabe ihrer BürgermeisterInnen. Die Mitgliedsstädte verpflichten sich, auf die Abschaffung aller Atomwaffen hinzuwirken.
Der 8. Juli wurde als weltweiter Tag zum Aufziehen der Fahne der Organisation mit der Friedenstaube vor den Rathäusern ihrer Mitglieder bestimmt. An diesem Tag stellte 1996 der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten die Verpflichtung der Atommächte zur Abrüstung fest, weil die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen gegen internationales Recht verstößt. Auf Anregung der Regionalgruppe Mönchengladbach/Viersen der Internationalen Ärztinnen und Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) trat die Gemeinde Niederkrüchten durch Ratsbeschluss der Organisation bei und Bürgermeister Wassong beging den Flaggentag 2019 erstmalig mit Ratsmitgliedern und BürgerInnen der Gemeinde und mit Wortbeiträgen von Geistlichen der beiden großen christlichen Konfessionen sowie der IPPNW. In den Folgejahren traten nacheinander auch die Gemeinden Brüggen und auf Anregung der Grünen Gemeinderatsfraktionen, Mitgliedern von Pax Christi und des Internationalen Versöhnungsbundes auch die Gemeinde Schwalmtal und die Stadt Nettetal bei und begingen den jährlichen Flaggentag gemeinsam abwechselnd in den Mitgliedsgemeinden.