Während des Festgottesdienstes verlas Andrea Kett, die im Bistum auch die muttersprachlichen Gemeinden begleitet, auch ein Grußwort von Bischof Helmut Dieser. Darin heißt es u. a.:
"Ca. 12 % der 950.000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum Aachen haben eine Zuwanderungsgeschichte. Manche leben schon in zweiter oder dritter Generation hier, weil ihre Großeltern oder Eltern aus anderen Ländern, z. B. in den 60er Jahren als so genannte Gastarbeiter, zu uns gekommen sind. Andere haben erst kürzlich auf der Flucht vor Krieg und Unterdrückung in ihrem Heimatland eine neue Bleibe in Deutschland gefunden. Die muttersprachlichen Gemeinden sind für diese Menschen häufig die erste Anlaufstelle. Hier werden religiöse Traditionen und Kontakte gepflegt, hier erfahren die neu Angekommenen Unterstützung auch in praktischen Belangen. Als vietnamesische katholische Mission haben Sie vielen der Menschen, die im Laufe der Jahre aus Vietnam in unser Bistum gekommen sind, das Ankommen erleichtert und ihnen in der Fremde ein neues Zuhause gegeben! Dafür danke ich Ihnen!"
Und: "Die Präsidentin des Deutschen Bundestags, Frau Bärbel Bas, hat die Katholikinnen und Katholiken anderer Muttersprachen kürzlich als ein großes 'Potenzial für unsere pluralistische Gesellschaft, für gelebte Offenheit und Toleranz' bezeichnet. Diese Offenheit und Toleranz braucht Deutschland gerade in den aktuellen Zeiten, in denen die Prozesse politischer Meinungsbildung und demokratischer Entscheidungsfindung in unserem Land vielfältige Krisen aufweisen. Die öffentlichen Debatten geraten immer mehr unter Druck zwischen fremdenfeindlichen nationalistischen Forderungen auf der einen Seite und 'woken' illusionären Forderungen auf der anderen. Besonders erschreckend sind die schon mehrfach zu beklagenden terroristischen Messerattentate von islamistischen Einzeltätern, die unter dem Vorwand von Schutzbedürftigkeit in unser Land gekommen waren. Gegenüber all dem versuchen wir als Kirche immer neu zu unterscheiden, alle Ansätze von menschenverachtender Radikalisierung und ideologischem Extremismus zu entlarven und zu unterbinden und die Integration der friedfertigen Menschen anderer Kulturen in unserem Land zu fördern. Und in all dem tragen Sie und die anderen muttersprachlichen Gemeinden im Bistum Aachen einen großen Anteil zum Gelingen bei."
Für die Gemeinde Heilig Geist begrüßte Marianne Lack die Gottesdienstteilnehmer/innen: "Wir freuen uns, dass Sie seit 40 Jahren hier in unserer Gemeinde Hl. Geist Ihre kirchliche Heimat gefunden haben, wo Sie Ihren Glauben gemeinsam feiern und ihn miteinander erfahren und teilen können."
Wir erlebten einen feierlichen Gottesdienst, bei dem sich die Vietnamesen als sehr textsicher erwiesen. Das Fest zeigte auch, was die Geistenbecker schon lange kennengelernt haben: eine sehr herzliche Gastfreundschaft.
Unter den Gästen auch Pfarrer Achim Köhler und Pfarrer i. R. Johannes van der Vorst. Nach dem Gottesdienst gab es einen kurzen Fototermin und schließlich ein schönes buntes Fest mit Essen, Trinken, Musik und Gesang im Vorsthaus.
