“Kommen Sie mit uns auf eine Reise, von der auch wir noch nicht ganz genau wissen, wohin sie führt, und lassen Sie sich überraschen”. Mit diesen Worten begrüßte die 2. Vorsitzende, Anke Keppel, das Publikum in der bestens besetzten evangelischen Kirche in Odenkirchen.
Eingangschöre und Choräle aus dem Kantatenwerk Johann Sebastian Bachs standen auf dem Programm des BachChor Mönchengladbach. Erweitert wurde der Chorgesang durch Bearbeitungen von Bachs Musik durch das Jazztrio: Adrian Wachowiak-Piano, Walfried Böcker-Bass und André Spajic-Drums. So kombinierten die Ausführenden den Eingangschor aus BWV 147 ‘Herz und Mund und Tat und Leben’ mit einer Invention Bachs und stellten den Choral ‘Wohl mir, dass ich Jesum habe’ vokal und instrumental unmittelbar gegenüber. Der damit erreichte Dialog der Musikgenres faszinierte nicht nur die Zuhörer/innen sondern auch die Musiker/innen selbst.
Bei der Bearbeitung des Bachschen Menuett G-Dur aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach huschte so manches Lächeln über die Gesichter derjenigen, die sich an den eigenen Klavierunterricht erinnert fühlten. Die Interpretation des ‘Präludium C-Dur / Ave Maria’ von Bach/Gounod berührte die Herzen des Publikums genauso wie die bekannte Bourrée e-moll.
Der BachChor hatte in Pianistin Indira Farabi eine hochkarätige und virtuose Begleiterin, die es verstand, sich gut auf den Chor einzustellen und mit diesem zu einem einzigen Klangkörper zu verschmelzen. Chordirektorin Stephanie Borkenfeld-Müllers, die die Idee zu diesem Konzertformat hatte, führte ihren Chor souverän durch die Werke. Insbesondere der Eingangschor aus der Kantate ‘Herz und Mund und Tat und Leben’ stellt große Herausforderungen an die Sängerinnen und Sänger, die sie gekonnt meisterten. Klangschön gestaltet waren auch die Kantaten ‘Schmücke dich, o liebe Seele’ und ‘Was Gott tut, das ist wohlgetan’.
Für ihre Teilnahme am diesjährigen Bachfest Leipzig erhielt der BachChor einheitliche dunkelblaue Shirts, die nicht nur mit dem Logo des Bachfestes sondern auch mit dem Namenszug des Chores bedruckt sind. Darüber hinaus die Ziffer 14. “Was hat es denn wohl mit dieser Zahl auf sich?” Diese Frage stellte sich mancher Konzertbesucher. Die Lösung: entsprechend der Nummerierung des Alphabetes ergibt die Summe der Buchstaben B=2, A=1, C=3, H=8, die Zahl 14!
Lang anhaltender, stehend gefeierter Applaus und Bravo-Rufe von Seiten eines begeisterten Konzertpublikums. Da durfte die Zugabe freilich nicht fehlen.
Der wachsende Fankreis des BachChor Mönchengladbach darf sich bereits auf das kommende Konzert-Highlight freuen: Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, Teile I-III sowie die Kantate ‘Nun komm der Heiden Heiland’, die im Dezember 1724, vor genau 300 Jahren, zum ersten Mal in Leipzig aufgeführt wurde.
3. Advent, 15. Dezember 2024, 17.00 Uhr, St. Anna Mönchengladbach-Windberg.
Karten: www.bachchor-mg.de.