Das Mühlendenkmal wurde vom HVO an die Odenkirchener zurückgegeben

Odenkirchen

Fotos: Andreas Reitz

Das Mühlendenkmal am Ufer der Niers (gegenüber der ehemaligen Burgmühle) war in keinem guten Zustand. Grund: Schmierereien hatten dem Denkmal stark zugesetzt.

Am zurückliegenden Samstag (28.10.2023) präsentierte der Heimatverein das Denkmal im Rahmen einer kleinen Feierstunde in saniertem Zustand.

Zur Historie: Im Jahre 1985 entwickelte der Odenkirchener Künstler Wilhelm Strunk mehrere Modelle für dieses Denkmal, die der Bezirksvertretung und dem Heimatverein vorgestellt wurden. Die Idee von Bernhard Spellerberg war es, die mühlenträchtige Vergangenheit der „Herrschaft Odenkirchen“ in der Erinnerung lebendig und als Teil der Geschichte der Nachwelt zu erhalten. Mit großem Einfühlungsvermögen übersetzte Wilhelm Strunk diese Idee. Der Zufall begünstigte die Auffindung mehrerer, fast verloren geglaubter Mühlsteine, die nun ihre sinnvolle, dem Anliegen gerechte Nutzung fanden.

Acht Mühlsteine werden in verschiedenen Ebenen von Betonsäulen durchdrungen, die jedem Mühlstein einen eigenen Raum geben. Die Säulen bestimmen hierbei nicht nur die Standhöhe, sondern sind auch gleichzeitig Träger der Mühlräder.

In der Herrschaft Odenkirchen lagen an der Niers fünf Wassermühlen.

Bronzeplatten, die seitlich an den Säulen angebracht sind, zeigen im Relief die Ansichten der alten Mühlen, so wie die Fotografien aus der damaligen Zeit dokumentieren.

Dargestellt sind die Güdderather Mühle (1509), Burgmühle (1564), Pixmühle (1563), Beller Mühle (1787) und Steinsmühle (1764). Die sechste Bronzeplatte zeigt den Niersverlauf und den Standort der jeweiligen Mühle.

Am 19. Oktober 1990 wurde das Mühlendenkmal in einer Feierstunde durch Bezirksvorsteher Hermann Jansen und dem Vereinsvorsitzenden des Heimatvereins Emil Knour der Öffentlichkeit übergeben.

33 Jahre später hatten die Schmierereien dem Denkmal arg zugesetzt. Werner Scholz beauftragte den Malermeister Majewski mit der Herrichtung eines Denkmals, das von den Spaziergängern immer mit großem Interesse betrachtet wurde.

Anlässlich der kleinen Feierstunde waren erfreulich viele Odenkirchener dem Ruf des Heimatvereins gefolgt. Unter den Gästen waren u. a. auch Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber, Bezirksvorsteher Ulrich Elsen, Ratsherr Michael Schmitz und Bezirksverwaltungsstellenleiter Udo Herzberg vor Ort.

Für den guten Ton sorgte das Bläserensemble Odenkirchen, das auch den Titel „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ passenderweise im Repertoire hat.

Burkhard Halm, frisch amtierender Vorsitzender des Heimatvereins begrüßte die zahlreichen Gäste und bekräftigte sein Ziel: die gute Zusammenarbeit von Vereinen und deren Ehrenamtlern in einer herausfordernden Zeit.

Günther Pilz äußerte in seinem Vortrag die feste Überzeugung, dass wir Denkmäler auch in Zeiten von Google und Facebook auf jeden Fall brauchen. Pilz: „Stellen Sie sich vor, der Großvater spaziert mit seinem Enkel an der Niers vorbei und trifft auf dieses schöne Fleckchen in der Mitte von Odenkirchen und auf dieses Mühlendenkmal.“

Seine Empfehlung: „Ja, Denkmal! Denk mal darüber nach, was es alles aus alter Zeit zu sehen und zu erleben gibt!"



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