Pflegekräfte demonstrierten vor der Sitzung des Stadtrates auf dem Rheydter Marktplatz

Rheydt

Fotos: Werner Erkens

Isabell Servos: „Uns gibt es!“

Die Pflegekräfte können nicht streiken und Heime schließen. Sie pflegen 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Trotz großen Einsatzes sind Pflegekräfte der Meinung, dass sie nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen werden.

Die Arbeitgeberseite muss das ähnlich sehen. Jedenfalls unterstützte Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Sozialholding, diese Demo.

Wir sprachen mit den Betriebsrätinnen Isabell Servos und Alexandra Sander, die diese friedliche aber sehr sichtbare Demo anführten. Ihnen war es wichtig ein deutliches Zeichen zu setzen: „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die Altenpflege, wenn es so weiter geht, selbst zum Pflegefall wird – wenn sie es nicht schon ist!“

Die Pflegekollegen und Kolleginnen streikten direkt vor dem Rheydter Rathaus. Jeder Politiker, der an der zeitlich unmittelbar folgenden Ratssitzung teilnahm, musste das Anliegen der Pflegekräfte sehen. Isabell Servos und Alexandra Sander: „Die Politiker sollen uns heute auf jeden Fall sehen. Wir haben nicht das Gefühl, dass wir gesehen werden.“

Die Kolleginnen und Kollegen formulierten auf ihren Plakaten deutlich. Einige Beispiele:

  • Wir retten Leben – Wer rettet uns?
  • Früher brannten Hexen – heute brennen wir aus!
  • Profit pflegt keine Menschen
  • Bund – Land – Kommune: Lasst uns die Altenpflege nicht zum Pflegefall werden
  • Wir haben Wertschätzung verdient
  • Uns gibt es!

Nachdem sich die Demo an diesem Nachmittag rasch herumgesprochen hatte, gab es schnelle Reaktionen von Kolleginnen und Kollegen anderer Altenheime und Institutionen: „Wenn wir es gewusst hätten – wir hätten ebenfalls teilgenommen!“



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